Bakterien und Keime im Trinkwasser

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Einfamilienhäuser standen bisher nur wenig im Fokus der Legionellen-Forschung. Meist wird davon ausgegangen, dass diese Häuser bzw. die verbauten Wasserleitungen unproblematisch sind.

Keime und Bakterien im Wasser: Die Prüfpflicht der Wasserwerke

Die Wasserwerke haben eine Prüfpflicht und diese führt dazu, dass die Leitungen bzw. das Trinkwasser bis an die Grundstücksgrenze heran regelmäßig überprüft werden. Es geht dabei darum, Trinkwasser zu garantieren, welches nicht gesundheitsgefährdend oder –belastend ist. Doch was ist ab der Grundstücksgrenze? Hier ist jeder Hauseigentümer selbst in der Pflicht und muss dafür sorgen, dass das Trinkwasser gesund ist.

Leider wird immer wieder davon ausgegangen, dass die Prüfwerte, wie sie von den Wasserwerken herausgegeben werden, maßgeblich sind. Dabei wird vergessen, dass sich innerhalb des Hauses und in den unterirdischen Leitungen viel tun kann und dass das Wasser, was bis zur Grundstücksgrenze fließt, noch längst nicht das ist, das am Ende aus dem Hahn kommt. Genau darin liegt aber das Problem, denn alte Leitungen oder fehlerhafte Installationen können zur enormen Belastung des Wassers führen und damit zu einer echten Gesundheitsgefahr werden.

Die Wasserwerke haben eine Prüfpflicht und diese führt dazu, dass die Leitungen bzw. das Trinkwasser bis an die Grundstücksgrenze heran regelmäßig überprüft werden. (#01)

Die Wasserwerke haben eine Prüfpflicht und diese führt dazu, dass die Leitungen bzw. das Trinkwasser bis an die Grundstücksgrenze heran regelmäßig überprüft werden. (#01)

Keime und Bakterien im Wasser der Einfamilienhäuser

Natürlich trifft es nicht nur Einfamilienhäuser, doch sie sind am häufigsten betroffen: Legionellen sind im Wasser! Der Grund ist ganz einfach: Das Trinkwasser in Einfamilienhäusern oder in Mietobjekten mit mehreren Parteien wird mit einer Qualität angesehen, die den Werten entspricht, die vom Wasserwerk herausgegeben werden. Doch diese sind nicht maßgeblich. In vielen sehr alten Häusern sind z. B. alte Bleirohre verbaut.

Das Trinkwasser, das bis zur Grundstücksgrenze geliefert wird, ist von bester Qualität. Dann aber nimmt es giftige Stoffe aus den Rohren auf und schon ist es in höchstem Maße belastet und gesundheitsgefährdend.

Auch durch andere Gründe können Bakterien und Keime im Trinkwasser auftreten:

  • Der Wasserhahn in einem Raum wird selten genutzt.
  • Sie sind im Urlaub und es fließt kein Wasser ab.
  • Das Wasserwerk hatte die Wasserversorgung abgestellt.
  • Die Installationen im Haus sind fehlerhaft.
  • Die Armaturen sind alt.

Wer nach dem Urlaub nach Hause zurückkehrt, den Wasserhahn anstellt und das Wasser ausreichend lange ablaufen lässt, muss keine gesundheitlichen Gefahren befürchten. Das gilt auch dann, wenn die Wasserversorgung unterbrochen war: Lassen Sie das Wasser lange laufen (es dürfen keine Verfärbungen mehr erkennbar sein) und Sie bekommen wieder frisches Trinkwasser, das frei von Keimen ist.
Komplizierter wird es bei alten Armaturen und Installationen. Diese müssen ausgetauscht werden, wenn Sie auf Dauer Ihre Gesundheit nicht gefährden wollen.

Das Problem vieler Hauseigentümer: Sie haben das Objekt mit teilweise sanierten oder ausgewechselten Leitungen gekauft. Doch welche Teilstücke sind tatsächlich in Ordnung und bei welchen ist eine Erneuerung nötig? Hier muss ein Fachmann ran, der die Leitungen beurteilen und Auskunft darüber geben kann, wie weiter vorgegangen werden muss.

Das Problem vieler Hauseigentümer: Sie haben das Objekt mit teilweise sanierten oder ausgewechselten Leitungen gekauft. Doch welche Teilstücke sind tatsächlich in Ordnung und bei welchen ist eine Erneuerung nötig? Hier muss ein Fachmann ran, der die Leitungen beurteilen und Auskunft darüber geben kann, wie weiter vorgegangen werden muss. (#02)

Das Problem vieler Hauseigentümer: Sie haben das Objekt mit teilweise sanierten oder ausgewechselten Leitungen gekauft. Doch welche Teilstücke sind tatsächlich in Ordnung und bei welchen ist eine Erneuerung nötig? Hier muss ein Fachmann ran, der die Leitungen beurteilen und Auskunft darüber geben kann, wie weiter vorgegangen werden muss. (#02)

Gegen Keime und Bakterien im Wasser: Wassertest machen lassen

Immer wieder werden nicht nur Legionellen, sondern auch coliforme Keime nachgewiesen. Diese können schlimme Durchfälle auslösen und sind vor allem für Kinder, alte Menschen und Menschen mit eingeschränktem Immunsystem überaus gefährlich. Wer nun herausfinden möchte, wie es um die Keimbelastung in seinem Haus steht, sollte sich an IVARIO wenden. Das Unternehmen bietet unter wassertest-online.de die Möglichkeit, mithilfe einer Wasserprobe die Qualität des Trinkwassers zu bestimmen.

Dabei interessant: Nach Analysen eines namhaften Instituts ist wenigstens jede sechste Probe keimbelastet, hier werden die Grenzwerte eindeutig überschritten. IVARIO gibt eine Anleitung dazu, wie die Probe zu entnehmen ist und lässt diese in einem Testlabor untersuchen. Anhand des Ergebnisses können Sie dann über die weitere Vorgehensweise entscheiden.

Wichtig zu wissen: Viele Keime entstehen durch einen Biofilm, der sich im Laufe der Nutzung der Wasserleitungen dort absetzt. Vor allem dann, wenn Sie nur selten Wasser abnehmen oder wenn es im Sommer zu hohen Temperaturen kommt, kommen Biofilme als Verursacher der Keimbelastung infrage. Das trifft nicht nur alte Bleirohre, sondern auch moderne Wasserleitungen aus Edelstahl.

Immer wieder werden nicht nur Legionellen, sondern auch coliforme Keime nachgewiesen. Diese können schlimme Durchfälle auslösen und sind vor allem für Kinder, alte Menschen und Menschen mit eingeschränktem Immunsystem überaus gefährlich. (#03)

Immer wieder werden nicht nur Legionellen, sondern auch coliforme Keime nachgewiesen. Diese können schlimme Durchfälle auslösen und sind vor allem für Kinder, alte Menschen und Menschen mit eingeschränktem Immunsystem überaus gefährlich. (#03)

Biofilm als Verursacher von Keimen und Bakterien im Wasser

Experten gehen davon aus, dass rund 95 Prozent der Bakterien und Keime nicht direkt im Wasser schwimmen, sondern als dünne Schicht abgelagert sind. Sie bevölkern also die Oberfläche der Wasserleitungen, wobei diese Schicht aus Algen, Pilzen und Bakterien besteht. Diese Mikroorganismen nutzen Synergieeffekte und nehmen die Nährstoffe aus dem Wasser auf. Normalerweise sind derartige Beläge nicht schlimm.

Sind aber schädliche Bakterien enthalten, sorgen sie für eine schlechtere Qualität des Trinkwassers. Geruch, Farbe und Geschmack werden beeinflusst, wobei sich gerade Letzterer durch den schleichenden Prozess nicht direkt bemerkbar macht. Das Wasser ist schon gesundheitsgefährdend, ehe der Bewohner des Hauses über den Geschmack etwas feststellen kann.

Es gibt allerdings auch gute Bakterien, die das Wasser sauber halten, so vermuten jedenfalls die Forscher. Diese sollen in ihrem Wachstum bestärkt werden, damit das Wasser nicht „umkippt“. Der Weg dahin ist allerdings noch von vielen Forschungen gepflastert, derzeit sehen die Forscher keine Möglichkeit, solch ein Vorhaben massentauglich umzusetzen.

Steht Wasser länger als vier Stunden in der Leitung, sollten Sie davon ausgehen, dass sich die Zahl der Bakterien und allen voran der Legionellen unverhältnismäßig nach oben entwickelt hat.(#04)

Steht Wasser länger als vier Stunden in der Leitung, sollten Sie davon ausgehen, dass sich die Zahl der Bakterien und allen voran der Legionellen unverhältnismäßig nach oben entwickelt hat.(#04)

Keine Keime und Bakterien im Wasser: Nutzung des Trinkwassers

Steht Wasser länger als vier Stunden in der Leitung, sollten Sie davon ausgehen, dass sich die Zahl der Bakterien und allen voran der Legionellen unverhältnismäßig nach oben entwickelt hat. Das heißt, das „Stagnationswasser“, wie das Trinkwasser dann von Experten genannt wird, ist längst nicht mehr unbedenklich zu genießen. Es ist ein wenig mit einem Lebensmittel vergleichbar, dessen Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Dieses ist meist noch nicht schlecht, kann aber in einigen Fällen durchaus mit Keimen belastet sein. Das Risiko für eine gesundheitliche Gefährdung liegt in jedem Falle vor!

Lassen Sie das Wasser einige Zeit lang laufen, ehe Sie es trinken. Dabei gibt es einen Trick, wie Sie erkennen, wann das Wasser frisch ist: Lassen Sie es laufen und merken Sie, dass es langsam kühler wird. Sie bekommen frisches Wasser, wenn das aus dem Hahn austretende Wasser wirklich merklich kühler geworden ist.

Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Trinkwasser nicht so frisch und rein sein könnte, wie es eigentlich sollte, kochen Sie es ab. Das gilt vor allem bei der Zubereitung von Babynahrung oder von Nahrung für Schwangere oder ältere Menschen. Kurzum alle, die gesundheitlich sehr anfällig sind, sollten nur abgekochtes Wasser bekommen. Lassen Sie dieses sprudeln und danach mindestens zehn Minuten lang abkühlen.

Hierbei dürfen Sie natürlich kein kaltes Wasser aus der Leitung hinzugeben, um den Abkühlprozess zu beschleunigen! Trinken Sie das Wasser erst wieder direkt aus der Leitung, wenn Sie die Testergebnisse der Wasseruntersuchung vorliegen haben und hier eine Unbedenklichkeit bescheinigt wird.

Der Fachmann muss die Wasserleitung dahin gehend untersuchen, ob und wo sich Keime vermehren können. (#05)

Der Fachmann muss die Wasserleitung dahin gehend untersuchen, ob und wo sich Keime vermehren können. (#05)

Keime und Bakterien im Wasser: Die Wasserqualität in der Leitung beeinflussen

Wichtig ist, die Wasserqualität direkt in der Leitung zu beeinflussen. Dabei ist weniger oft mehr, zumindest, wenn es um Chlor geht. Die Experten sind sich einig: Der Biofilm bzw. seine Zusammensetzung ist davon abhängig, welche Temperatur das Wasser hat, wie der pH-Wert ist und welcher Gehalt an Chlor vorahnden ist. Außerdem kommt es auf die Zeit an, denn Keime und Bakterien brauchen Zeit, um sich im Wasser zu entwickeln. Darüber hinaus stehen zum Beispiel Gummidichtungen im Verdacht, zusätzliche Nährstoffe für Bakterien zu liefern.

Der Fachmann muss die Wasserleitung dahin gehend untersuchen, ob und wo sich Keime vermehren können. Das muss der Ansatzpunkt für eine Lösung sein, um das Wasser so keimarm wie möglich zu bekommen. Die Bakterien, die sich nicht negativ auf die Gesundheit des Menschen auswirken, sind auf das herrschende Milieu angepasst. Darmbakterien aber brauchen möglichst viele Nährstoffe: Werden ihnen diese entzogen, sterben sie ab. Das Trinkwasser muss dementsprechend möglichst nährstoffarm sein.

Diese Strategie bewerten Experten um Längen besser als die Variante, das Wasser stärker mit Chlor anzureichern. Dies wird beispielsweise in den USA gemacht, damit das Trinkwasser weniger schädliche Bakterien enthält. Tipp des Experten für Hausbesitzer: Sparen Sie nicht bei der Leitungsinstallation und halten Sie sich bei der Wahl der Teile an die, die in den entsprechenden Verordnungen genannt sind. Damit sind Sie auf der sicheren Seite und sorgen dafür, dass das Trinkwasser nicht nur bis zur Grundstücksgrenze, sondern bis zum Wasserhahn unbedenklich ist.


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