Bettwanzen: 3 Hausmittel, die helfen!

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Bettwanzen sind äußerst lästige Parasiten, denen, einmal eingeschleppt, nur sehr schwer wieder beizukommen ist. Sie verstecken sich in Ritzen und Ecken und saugen von anderen Lebewesen Blut. Die Stiche jucken und sind sehr unangenehm. Wie man Bettwanzen am Besten zu Leibe rückt, steht in folgendem Ratgeber.

Der erste Schritt: Bettwanzen sicher erkennen

Wer plötzlich unter vermehrten Insektenstichen oder Bissen leidet, der fragt sich zunächst, welches Tier diese verursacht haben könnte. Bettwanzenbisse erkennt man an der sogenannten Wanzenstraße auf dem Körper. Auf der Suche nach einem geeigneten Blutgefäß wandern die Tiere über die Haut und beißen immer wieder zu. Die Bissspuren verlaufen dabei wie eine Straße.

Gut zu wissen: Bettwanzenbisse müssen nicht unbedingt sofort sichtbar sein. Manche Menschen reagieren erst nach Tagen auf die Parasiten. Das macht es ungemein schwerer auf Reisen schnell zu reagieren. Wenn die Bissspuren erst nach der Rückkehr anfangen sich bemerkbar zu machen, kann es sein, dass man die Tiere bereits eingeschleppt hat.

Bettwanzen: So sehen sie aus

Bettwanzen kommen aus der Familie der Plattwanzen. Hier ist der Name Programm. Sie sind ungefähr so groß wie ein Marienkäfer, oval und braun glänzend. Sie haben sechs Beine und einen abgesetzten Kopf mit langen Fühlern.

Bettwanzen sind ungefähr so groß wie ein Marienkäfer, oval und braun glänzend. (#01)

Bettwanzen sind ungefähr so groß wie ein Marienkäfer, oval und braun glänzend. (#01)

Bettwanzen hinterlassen eindeutige Spuren

Wer schon einmal Bettwanzen hatte, der weiß, wie mühsam es ist, diese wieder los zu werden. Daher macht es Sinn, zum Beispiel im Urlaub, die Betten auf Bettwanzenbefall zu untersuchen, bevor man sich ungeliebte blinde Passagiere ins Gepäck holt.

Diese Spuren weisen ohne Zweifel auf Bettwanzen hin:

  • Kotspuren: Bettwanzen hinterlassen auf der Matratze oder den Teppichen und in der Bettwäsche Kotspuren. Kleine schwarze Pünktchen, die von dem verdauten Blut stammen. Ein erster Blick sollte also der Matratze gelten. Dabei checkt man auch die Unterseite der Matratze auf Kotspuren.
  • Nymphenhäute: Bettwanzen häuten sich im Lebenszyklus. Sie durchlaufen mehrere Nymphenstadien bis zur ausgewachsenen Bettwanze. Diese Häute liegen entweder auf dem Bett, darunter oder finden sich unter Nachtkästchen oder Möbelstücken, wo nicht ganz so gründlich gesaugt wurde.
  • Tote Bettwanzen: Der Parasit wird etwa 6 bis 12 Monate als, bevor er abstirbt. Wer tote Bettwanzen findet, der hat einen eindeutigen Beweis in der Hand.
  • Blutspuren: Kein sicheres Indiz aber eventuell ein zusätzlicher Hinweis sind Blutspuren auf Laken oder Bettwäsche. In Verbindung mit zum Beispiel Nymphenhäuten deuten diese auf einen frischen Befall hin.
  • Geruch: Bettwanzen hinterlassen, wie alle Wanzenarten, einen ganz spezifischen Geruch. Die Duftnote ist süßlich und ekelerregend. Wenn dieser Geruch erst einmal aufgetreten ist, dann deutet dies auf einen längeren und intensiven Befall hin.
  • Bettwanzen-Eier: Auch an den Gelegen der Parasiten lassen sich die Insekten identifizieren. Die Eier der Bettwanzen sind etwa 1 mm groß und länglich. Die Farbe ist weißlich transparent ins Gelbliche hinein. Bettwanzen-Weibchen legen etwa 10 Eier pro Tag und ca. 200 Eier im Laufe ihres Lebens.

Gut zu wissen: Es gibt auch Spürhunde, die speziell auf Bettwanzen abgerichtet wurden. Diese können helfen, den Befall genau zu lokalisieren und dann ganz gezielt dort zu bekämpfen.

Spürhunde können Bettwanzen reschnüffeln und lokalisieren.

Spürhunde können Bettwanzen erschnüffeln und lokalisieren. (#02)

Bettwanzen: Hier verstecken sie sich am liebsten

Bettwanzen laufen in der Regel nicht einfach so im Zimmer herum. Sie sitzen in Nischen und Ecken und warten dort auf die nächste Mahlzeit. Dabei suchen sie sich vor allem ungestörte Orte, an denen wenig Betrieb herrscht. Das Nachtkästchen, das direkt neben dem Bett steht, kann so ein Ort sein. Aber die Parasiten sind äußerst kreativ in der Wahl Ihrer Heimstatt und nisten sich praktisch überall ein. Man findet sie in Rauchmeldern, in Computern, in Tastaturen, in Schränken, Truhen, Matratzen oder Plüschtieren. Sie sitzen hinter Fußleisten oder unter Möbelstücken. Das macht es so schwer die kleinen Plagegeister aufzuspüren. Wer einen Bettwanzenbefall vermutet, der sollte deshalb Tabula rasa machen und den gesamten Raum ausräumen und mit einem Staubsauger gründlichst reinigen.

Können Bettwanzen Krankheiten übertragen?

Bislang ging man davon aus, dass Bettwanzen zwar lästig sind und juckenden Hautausschlag verursachen können, aber ansonsten harmlos bleiben. Jetzt haben Wissenschaftler diese Annahme allerdings wiederlegt. Sie konnten beweisen, dass die Blutsauger den Erreger von Chagas übertragen. Das ist eine tödlich verlaufende Krankheit, die vor allem in Lateinamerika weit verbreitet ist. Da zwischen Infektion und Ausbruch Jahrzehnte liegen können, ist der Ursprung der individuellen Erkrankung immer sehr schwierig nachzuvollziehen.
Da die Krankheit in Europa nahezu gar nicht vorkommt, muss man sich hierzulande normalerweise wenig Gedanken, bei einem Befall von Bettwanzen machen. Nur wenn die Tiere auf einer Reise in betroffene Gebiete eingeschleppt wurden, besteht eine erhöhte Gefahr für die Gesundheit.

Wie bekämpft man Bettwanzen effektiv?

Um Bettwanzen wieder los zu werden, und das auf Dauer, müssen zahlreiche Schritte befolgt werden. Nur dann ist sichergestellt, dass kein Tier übersehen wurde und der ganze Spaß von vorne losgeht.

Video: Bettwanzen erfolgreich bekämpfen | Visite | NDR

Bettwanzen: Bekämpfung mit Temperatur

Zunächst einmal sollte man Textilien, die von den Parasiten befallen sein könnten möglichst heiß waschen. Temperaturen ab 50 Grad machen den Tieren den gar aus. Genauso effektiv funktioniert eine Behandlung mit dem Dampfreiniger, bei zum Beispiel Polstermöbeln.

Auch mit Kälte kann man Bettwanzen bekämpfen. Allerdings müssen die Temperaturen sehr kalt sein. Ab etwa -20 Grad beginnen die Insekten zu sterben. Bettwanzeneier vertragen Temperaturen bis -30 Grad. Dann sind diese jedoch auch zuverlässig tot. Auch die Dauer der Kältebehandlung spielt eine Rolle. Erwachsene Wanzen überleben beispielsweise eine Temperatur von -16 Grad Celsius eine Woche ohne Probleme. Einfrieren von befallenen Textilien ist demnach keine besonders effektive Methode, um den Insekten beizukommen.

Putzen, um Bettwanzen los zu werden

Ein sehr effektives Mittel gegen Bettwanzen ist das befallene Zimmer sehr gründlich zu säubern. Der Staubsauger ist dabei der beste Freund. Alle Ritzen und Ecken müssen penibelst gereinigt werden. Am Ende darf man nicht vergessen den Staubsaugerbeutel zu entsorgen, sonst krabbeln die Bettwanzen einfach wieder heraus.

Bettwanzen mit Insektiziden bekämpfen

Neben der Reinigung gibt es auch sehr effektive chemische und biologische Mittel gegen Bettwanzen. Mit chemischen Insektiziden sollte man allerdings im Schlafzimmer sparsam umgehen. Besser ist es deshalb auf Alternativen zurückzugreifen, die für Mensch und Tier ungiftig sind.

Kieselgur in Ecken und Ritzen verteilt ist hier das Mittel erster Wahl. Die Substanz wirkt mechanisch, indem sie mit ihren scharfen Kanten den Chitinpanzer der Blutsauger beschädigt. Die Bettwanzen trocknen aus.

Als biologische Waffe können auch Bohnenblätter zum Einsatz kommen. Die haarigen Blätter spießen die Tiere einfach auf. Wissenschaftler machen sich diese Erkenntnis zunutze und entwickeln derzeit künstliche Bohnenblätter im Kampf gegen die Plagegeister. Dafür werden die Spitzen und Widerhaken einfach nachgebaut.

Mit chemischen Insektiziden sollte man bei der Bekämpfung der Bettwanzen im Schlafzimmer sparsam umgehen. (#04)

Mit chemischen Insektiziden sollte man bei der Bekämpfung der Bettwanzen im Schlafzimmer sparsam umgehen. (#04)

Bettwanzen: Barrieren machen es den Blutsaugern schwer

Weil Bettwanzen nicht fliegen oder hüpfen können, ist es eigentlich nicht besonders schwer, sie aus dem Bett fernzuhalten. Das Bett sollte zunächst einmal von der Wand weggerückt werden und auch keine benachbarten Möbelstücke berühren. Damit sind erst einmal alle direkten Kletterpfade unterbunden.

Damit die Bettwanzen nicht über den Boden die Bettbeine hochkrabbeln, muss man ebenfalls Vorsorge treffen. An die Bettpfosten kann man entweder Bettwanzenschranken anbringen, die von den Blutsaugern nicht überwunden werden können oder mit Klebefallen arbeiten. Vaseline und doppelseitiges Klebeband tun hier einen guten Dienst. Beides muss allerdings zuverlässig regelmäßig alle paar Tage erneuert werden, um die Wirkung beizubehalten.

Des Weiteren helfen Spezialbezüge, den Blutsaugern den Spaß zu verderben. Diese werden rund um die Matratze angebracht. Die Bettwanzen können dann nicht mehr durchgelangen und verhungern. Es gibt auch Speziallaken, die mit dem Mittel Permethrin imprägniert wurden. Auch hier kommen die Insekten nicht mehr weiter. Permethrin behandeltes Gewebe gibt es im Fachhandle auch als Kofferunterlage.

Gut zu wissen: Auf Reisen verhindert diese Unterlage, dass die Blutsauger in die Gepäckstücke klettern und so ins eigene Heim eingeschleppt werden.

Bettwanzen durch den Profi beseitigen lassen

Bei einem Bettwanzenbefall muss man gut abwägen, ob die Bekämpfung durch die eigene Hand Sinn macht. Dafür gilt es, zunächst die Lage abzuschätzen. Deuten viel Bisse und Spuren auf einen ausgeprägten Befall hin, ist es oft ratsamer von Anfang an einen Schädlingsbekämpfer hinzuzuziehen. Dieser kann die Blutsauger sehr effektiv und in kürzester Zeit restlos ausrotten.

Bettwanzen: Die besten Hausmittel im Überblick

Mechanische Maßnahmen Biologische Mittel Chemische Mittel
Staubsaugen/Putzen Kieselgur Permethrin
Textilien waschen Bohnenblätter Mit Permethrin behandelte Textilien
Mit Dampf arbeiten Sonstige chemische Insektizide
Barrieren einrichten
Klebefallen aufstellen
Matratzenbezüge verwenden

Bettwanzen vorbeugen

Damit es erst gar nicht zum Supergau im eigenen Schlafzimmer kommt, sollte man den lästigen Plagegeistern besser vorbeugen. Die bereits erwähnten Permethrin imprägnierten Textilien sind eine gute Maßnahme. Auch das gezielte Absuchen von Hotelzimmern und –betten gilt als gute Vorsorge.

Nach einer Reise sollten Koffer ausgepackt und ausgesaugt werden, die Textilien gibt man möglichst sofort in die Waschmaschine. Ist ein Bettwanzenbefall auf der Reise gesichert festgestellt, hat man zu Hause die Möglichkeit den kompletten Koffer luftdicht in Folie zu wickeln und komplett beim Schädlingsbekämpfer abzugeben. Oder man legt alle Textilien in Plastikbeutel, die man sehr gut verschließt, schließlich soll ja kein Insekt entwischen. Diese Säcke bringt man in die chemische Reinigung. Hier muss man allerdings unbedingt auf den Grund seines Reinigungsanliegens hinweisen, damit die Textilien entsprechend behandelt und gereinigt werden können. Keine Sorge, Bettwanzen sind keine Schande, die kann sich schließlich jeder im Urlaub zuziehen.

Fazit

Bettwanzen sind lästig und hartnäckig, aber nicht unbesiegbar. Man muss sich allerdings sehr diszipliniert an die unterschiedlichen Maßnahmen zur Bekämpfung halten, und darf keinesfalls etwas vergessen. Wenn man nur ein befallenes Kleidungsstück oder eine Ritze übersieht, hat man innerhalb kurzer Zeit mit einem neune Befall zu rechnen. Daher dürfen bereits gereinigte Textilien auch erst wieder in das befallene Zimmer zurückgebracht werden, wenn ganz sicher alle Bettwanzen dort entfernt sind. Wer sich nicht gut auskennt oder keine Hilfsmittel, wie einen Dampfreiniger besitzt, der sollte sich ernsthaft die Unterstützung eines Profis suchen.


Bildnachweise: ©Shutterstock – Titelbild: jareynolds – #01: Akos Nagy – #02: gesango16 – #04: Africa Studio

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