Gartenhaus bauen: Bausatz oder selber bauen?

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Ob man ein Gartenhaus selbst bauen möchte oder einen Bausatz verwendet, hängt von den eigenen, handwerklichen Fähigkeiten ab. Beide Varianten haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Von den Materialkosten her gesehen, ist es günstiger ein Gartenhaus selbst zu bauen. Natürlich kommen hier noch die Arbeitsstunden hinzu, doch die hat man auch bei einem Bausatz.

Doch ganz gleich für welche Variante man sich entscheidet, die grundlegenden Arbeitsschritte sind bei einem Bausatz und einem Gartenhaus zum selber bauen gleich.

Das Anlegen des Fundamentes für ein Gartenhaus

Ein komplettes Gartenhaus kann ziemlich schwer werden. Hinzu kommt noch die Gewichtsbelastung durch die Einrichtung. Falls man das Gartenhaus auch für Partys nutzen möchte, auch noch die Anzahl der Personen. Aus diesem Grund ist es zu empfehlen, richtige Fundamente anzulegen. Man kann ein Gartenhaus auch auf einer verdichteten Schicht aus Kies oder feinem Splitt anlegen, diese Vorgehensweise empfiehlt sich jedoch nur bei sehr kleinen Gartenhäusern.

Hat man sich für diese Variante entschieden, hebt man zuerst das Erdreich auf etwa 40 Zentimeter Tiefe aus und befüllt die Grube dann mit Kies und verdichtet diesen. Hilfreich ist hier eine Rüttelplatte, die man sich im Baumarkt ausleihen kann. Beim Einbringen der Kiesschicht sollte man schichtenweise vorgehen. Nur so erreicht man eine optimale Verdichtung des Untergrundes für das Gartenhaus.

Auf den verdichteten Untergrund legt man nun im Abstand von 30 Zentimetern Gehwegplatten aus. Dies ist wichtig damit die Unterkonstruktion des Gartenhauses nicht mit dem Erdreich in Berührung kommt und dort Feuchtigkeit zieht. Wer ganz sicher sein will legt unter die Gehwegplatten noch Teerpappe.

Die weit solidere Möglichkeit, die Gründung für ein Gartenhaus zu bauen, sind Streifenfundamente. Diese halten auch sehr hohen Gewichtsbelastungen stand und halten meist ein Leben lang. Hierzu werden dort wo später die Außenwände des Gartenhauses stehen werden Gräben von 20 Zentimetern Breite und 80 Zentimetern Tiefe ausgehoben. Die 80 Zentimeter sind wichtig, da der Boden in Deutschland nur bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern gefriert. Bei 80 Zentimetern ist man in der frostfreien Zone, was wiederum die Langlebigkeit der Fundamente fördert.

In diesen Gräben schüttet man nun schichtenweise Beton. Am besten immer eine Schicht von 20 Zentimetern, die ordentlich verdichtet wird, bevor man die nächste Schicht einbringt. Die Fundamente sollte am oberen Rand noch mit Kanthölzern versehen werden. Auf diese Weise ragen sie etwas über das Erdreich hinaus und verhindern so das Einziehen der Bodenfeuchtigkeit in die später aufzulegende Unterkonstruktion. Hierbei muss man sehr genau vorgehen und darauf achten, dass alles absolut waagerecht ist. Schludert man hier, hat man beim Bau des Gartenhauses große Probleme. Auch Türen und Fenster werden mit Sicherheit klemmen. Nach Ablauf einer Woche kann man mit dem Bau des Gartenhauses beginnen.

Ein Gartenhaus aus einem Bausatz errichten

Gartenhäuser gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und Größen. Diese reichen von einer einfachen Unterstellmöglichkeit für die Gartengeräte bis hin zu kleinen Wochenendhäusern. Entsprechend gestalten sich auch die Preise.

Vorteilhaft an einem Bausatz ist, dass auch mittelmäßig, handwerklich begabte Menschen so gut wie keine Probleme mit dem Aufbau haben sollten. Es gibt nichts zu sägen, man muss also nicht sonderlich auf Präzision achten. Im Grunde funktioniert so ein Baussatz wie ein großer Legokasten. Die meisten Teile des Gartenhauses werden einfach ineinander gesteckt. Natürlich muss man auch Teile miteinander verschrauben. Doch auch hier wird es einem sehr leicht gemacht, da die Stellen für die Schrauben schon vorgebohrt sind. Man muss also nur der Bauanleitung die richtige Schraubengröße entnehmen und schon kann nichts mehr schief gehen.

Die Hölzer eines Bausatzes für ein Gartenhaus sind meist schon ab Werk mit einem Schutzanstrich gegen Feuchtigkeit versehen. Sollte dies nicht der Fall sein, muss man diesen unbedingt vor dem Zusammenbau aufbringen. Den eigentlichen Anstrich nimmt man natürlich erst nach dem Zusammenbau vor. Wichtig ist noch, dass man sich für eine eventuelle Elektro-Installation einen Fachmann ins Haus holt. An diesem Punkt ist für einen Heimwerker Schluss.

Ein Gartenhaus selber Bauen

Die kostengünstigste, aber auch weit anspruchsvollere Variante ein Gartenhaus zu errichten, ist, das Gartenhaus selber zu bauen. Wer sich für diese Version eines Gartenhauses entscheidet, sollte schon über fortgeschrittenere Kenntnisse im Bereich Heimwerken verfügen.

Als erstes sollte man sich einen detaillierten Plan erstellen. Einfach drauf losbauen, endet fast immer im Chaos und kostet zusätzliches Geld wegen eventuell verschnittenem Material und ähnlichem. Außerdem hilft so ein Plan dabei, die Baukosten abschätzen zu können.

Hat man die Planung abgeschlossen, erstellt man sich eine Materialliste. Mit dieser kann man nun in den Baumarkt seiner Wahl gehen. Die einfachste Möglichkeit ist, sich das Material gleich im Baumarkt zuschneiden zu lassen. Gute Baumärkte verfügen über einen Lieferdienst, so dass das Problem mit dem Transport entfällt. Falls man nicht über das entsprechende Werkzeug verfügt, kann man sich dieses natürlich auch gleich im Baumarkt ausleihen.

Auf dem vorbereiteten Fundament werden nun Kanthölzer befestigt, die als Unterkonstruktion des Gartenhauses fungieren. Wer sich zusätzlich gegen von unten eindringende Feuchtigkeit absichern möchte, verlegt zwischen den Kanthölzern und dem Fundament eine Schicht Teerpappe. Man sollte keine Kunststofffolie verwenden, da diese dieser enormen Druckbelastung durch das Gartenhaus nicht stand hält. Es wird auch hier empfohlen, alle zu verwendenden Hölzer vor dem Zusammenbau mit einer Grundierung gegen Feuchtigkeit zu schützen. Hierbei sollte man seine besondere Aufmerksamkeit den Stellen widmen, an denen das Holz geschnitten wurde.

Nun wird aus Kanthölzern das Grundgerüst für die Wände errichtet. An den Stellen, wo später Fenster und Türen eingebaut werden sollen, errichtet man ebenfalls Kanthölzer in den entsprechenden Abständen. Hat man diesen Arbeitsschritt hinter sich gebracht, werden die Bohlen für die Seitenwände auf das Grundgerüst geschraubt. Ideal für die Beplankung ist eine Materialstärke zwischen 30 und 60 Millimetern.

Das Dach des Gartenhauses

Hier ist es besser, ein geneigtes Dach als ein Flachdach zu bauen. Der Aufwand ist nur geringfügig höher, dafür kann jedoch das Wasser besser ablaufen. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass das Dach einen ausreichenden Überstand hat. Dies schützt die Wände zusätzlich vor durch Regen eindringende Feuchtigkeit. Gedeckt werden kann das Dach am einfachsten mit Teerpappe. Dies Variante ist die kostengünstigste, wenn auch nicht beste, da man Dachpappe in regelmäßigen Abständen nachteeren muss. Besser ist es, wenn man richtige Dachziegel verwendet. Diese halten in der Regel um die 25 Jahre, in etwa die Zeitspanne, die auch ein Gartenhaus hält. Auch das Anbringen von Regenrinnen ist keine schlechte Idee. Lässt man das Wasser einfach so ablaufen, spritzt es vom Erdreich gegen die Wände des Gartenhauses und verursacht dort Schäden. Außerdem leidet auch die Optik.

Gartenhaus selber bauen: Rechtliche Aspekte

In Bezug auf die Baugenehmigung für ein Gartenhaus gibt es in jedem Bundesland unterschiedliche Vorschriften. Auch Punkte wie die Bauhöhe und der Abstand zur Grundstücksgrenze sollten in jedem Fall beachtet werden, sonst kann es passieren, dass man das Gartenhaus wieder abreißen muss. Am besten ist es, wenn man mit einem Lageplan des Grundstücks und einem Bauplan des Gartenhauses beim zuständigem Bauamt vorspricht. Die dort erteilten Auskünfte sind kostenlos und verbindlich.


Bildnachweis: © morguefile.com – Jusben

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