Vinylboden verlegen – Tipps & Tricks

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Vinyldielen bzw. Vinylboden verlegen ist gar nicht so schwer. In der Schritt für Schritt Anleitung zeigen wir Ihnen, wie einfach und vor allem zeitsparend der Bodenbelag verlegt werden kann – für alle Heimwerker und die, die es werden wollen.

Warum Vinylboden verlegen?

Vinylboden bzw. Vinyldielen gibt es in einer großen Vielzahl an Ausführungen: So haben Sie die Wahl zwischen trendigen Böden oder einer täuschend echten Nachbildung von Holz. Gleichermaßen sieht ein Vinylboden nicht nur toll aus, sondern ist auch richtig praktisch: Die Oberfläche des Bodens zeigt sich leicht zu reinigen und besonders strapazierfähig – ideal, für Familien oder Personen mit Haustieren.

Vinyl ist leicht zu verlegen und muss sich hinter seinen Konkurrenten Laminat oder Parkett nicht verstecken! Wer nun also einen Vinylboden selbst verlegen möchte, der sollte sich zunächst das passende Werkzeug sowie alle notwendigen Werkstoffe besorgen. Bohrmaschine, Knieschoner und Kellen können oftmals im Handel oder bei Bekannten ausgeliehen werden, sollten diese nicht zur eigenen Verfügung stehen.

Vinylboden ist in der Regel selbstklebend, es braucht für die Anbringung der Dielen also normalerweise keine speziellen Utensilien. Anschaffen sollten Sie in jedem Fall folgende Dinge: Dübel, Übergangsprofile, Scheuerleisten, Schrauben, eventuell Fliesenspachtel, Klebeband, Tiefengrund und sogenannte Randdämmstreifen. Diese sind in der Regel aus einem flexiblen Material und ermöglichen ein nahtloses anlegen des Bodenbelages an die Wand – der Randdämmstreifen sorgt dafür, dass die Vinyldielen nicht verrutschen.

Steht das komplette Equipment zur Verfügung, dann kann es schon fast losgehen mit dem Vinylboden Verlegen. Einige vorbereitende Dinge müssen dennoch zunächst noch erledigt werden.

 

Vinyldielen gibt es in einer großen Vielzahl an Ausführungen: So haben Sie die Wahl zwischen trendigen Böden oder einer täuschend echten Nachbildung von Holz.(#01)

Vinyldielen gibt es in einer großen Vielzahl an Ausführungen: So haben Sie die Wahl zwischen trendigen Böden oder einer täuschend echten Nachbildung von Holz.(#01)

Auf die richtige Vorbereitung kommt es an

Nachdem der Vinylboden gekauft wurde, empfiehlt es sich, bereits vorab zu überlegen, wie das Muster verlegt werden soll. Für diesen Zweck muss bereits vorab die mittlere Achse des Raumes festgelegt werden. Generell gibt es vier beliebte Muster, die je nach Größe des Zimmers und nach Möglichkeiten und Fähigkeiten des Heimwerkers verlegt werden können:

  •  Fischgrätmuster: Hier werden die Vinyldielen scheinbar verzahnt miteinander verlegt
  •  Schiffsbodenverband: Hier werden die einzelnen Streifen des Bodens parallel und versetzt übereinander angebracht
  •  Englischer Verband: Hier werden die einzelnen Streifen ebenfalls parallel verlegt, jedoch so, dass – ähnlich wie bei einer Wand aus Ziegelstein – die Mitte einer neuen Diele den Anfang einer neuen Reihe darstellt
  •  Altdeutscher Verband: Zwei Dielen werden horizontal angebracht, während zwei weitere Dielen im Anschluss vertikal angebracht werden, jedoch so, dass sie nicht höher sind als die beiden Horizontalen

Wenn Sie sich einmal für das passende Muster entschieden haben, dann können Sie zur Tat schreiten. Es steht die Behandlung des Untergrundes an.

Die Oberfläche des Bodens zeigt sich leicht zu reinigen und besonders strapazierfähig.(#02)

Die Oberfläche des Bodens zeigt sich leicht zu reinigen und besonders strapazierfähig.(#02)

Vinylboden verlegen: Den Untergrund vorbereiten

Der Untergrund, auf dem später der Vinylboden verlegt werden soll, muss einerseits eben sein und andererseits fest und staubfrei. Ein Gang mit dem Staubsauger ist also Pflicht. Gleichermaßen ist es ratsam, dass der Boden, auf welchen die Vinyldielen aufgelegt werden sollen, frei von Rissen und anderen Rückständen ist. Unsere Übersicht zeigt Ihnen, wie Sie die verschiedenen Arten von Untergrund entsprechend vorbereiten, sodass der Vinylboden ohne Weiteres verlegt werden kann.

Wenn es sich um einen neu angefertigten Untergrund, beispielsweise Estrich handelt, sollte eventuelle Unregelmäßigkeiten mit Ausgleichs- oder Spachtelmasse ausgeglichen werden. Danach kann der Boden angeschliffen werden. Eine spezielle Grundierung ermöglicht das Ankleben des Vinylbodens. Ein Holzboden muss ebenfalls eben und fugenfrei sein.

Dieser sollte entfettet und mit klarem Wasser neutralisiert werden. Danach kann die Haftgrundierung für den Vinylboden aufgetragen werden. Auf Fliesen kann Vinylboden nur verlegt werden, wenn die Fugen abgespachtelt bzw. der Boden geglättet ist. Nach der Entfernung des Staubs wird auch hier die Haftgrundierung bzw. der Primer aufgetragen.

Vinylboden kann auf einem Untergrund, auf dem sich Teppich, PVC, Linoleum oder Kautschuk befinden nicht direkt verlegt werden. Hier empfiehlt es sich, zunächst den Altbelag zu entfernen, um dann den Untergrund freizulegen und diesen zu begradigen. Unabhängig von der Art des Untergrundes sollte dieser immer eben sein und frei von Rückständen. Nur so kommt der Vinylboden perfekt zur Geltung und bleibt auf dem Untergrund haften. Um dies zu gewährleisten wird immer auch ein Primer aufgetragen, dabei unbedingt an die Anleitung auf der Packung halten.

Das Ankleben sollte erst erfolgen, wenn überprüft wurde, dass die Abschnitte auch wirklich passen.(#03)

Das Ankleben sollte erst erfolgen, wenn überprüft wurde, dass die Abschnitte auch wirklich passen.(#03)

Vinylboden verlegen ist gar nicht schwer

Sind die vorbereitenden Maßnahmen getroffen, hilft diese Checkliste dabei zu überprüfen, ob wirklich alles bedacht wurde:

  • Alten Bodenbelag entfernen
  • Rückstände, Klebereste und Co. mit einer Spachtel vollständig entfernen
  • Bodenbelag eventuell anschleifen, z. B. mit einer Tellerschleifmaschine
  • Alle Rückstände und Staubpartikel entfernen
  • Unebenheiten mit der Spachtelmasse ausgleichen, Aufschluss über Gefälle auf der Fläche gibt eine Wasserwaage
  • Primer bzw. Tiefengrundierung aufgetragen, z. B. mit einer Rolle

In einem letzten Schritt wird dann auf dem gesamten Boden, auf dem sich bereits der Primer befindet, Fliesenspachtelmasse aufgetragen. Dafür wird die Masse entsprechend der Anleitung auf der Packung angerührt – es sollte darauf geachtet werden, dass die Fliesenspachtelmasse eine glatte und homogene Masse wird, nur so werden Unebenheiten entsprechend eliminiert.

Der Auftrag erfolgt dann ausgehend von einer Raumecke, am besten gegenüber von der Eingangstüre. Die Spachtelmasse wird gleichmäßig aufgetragen und mittels einer Kelle glatt gestrichen. Dabei sollte stets nasse Masse mit nasser Masse verbunden werden. Ein nachträgliches Bearbeiten mit der Nagelwalze vermeidet Luftblasen bzw. -einschlüsse in der Spachtelmasse. Nach dem Trocknen der Masse wird die Fläche noch einmal abgesaugt und mit der Grundierung bestrichen.

Video:Produkttest: Parador – Klickvinyl verlegen

Vinylboden verlegen: Die eigentliche Arbeit

Bei der Anschaffung der Vinyldielen sollte bereits ein Verschnitt von etwa 10 % mit eingerechnet worden sein. Vor dem Verlegen sollte sich der Vinylboden bereits in der Wohnung befinden, denn das Material braucht einige Zeit zum Akklimatisieren. Das Verlegen sollte dann unmittelbar von der Eingangstür eines Zimmers erfolgen. Der Beginn sieht am saubersten aus und gerade darauf liegt an der Türe das Augenmerk.

Die erste Reihe sollte in jedem Fall gerade verlegt werden, auch wenn die Wände nicht ganz gerade sind. Die einzelnen Teile des Vinylbodens sollte dann stets in die gleiche Richtung verlegt werden. Die Verlegerichtung ist an der Rückseite erkennbar. Danach wird die Folie von der Rückseite abgezogen und die Diele auf dem Boden festgedrückt. Eine exakt grade Linie kann mittels einer Richtschnur ermittelt werden.

Im Anschluss sollte gleich eine zweite Reihe gelegt werden, was dabei hilft, den Verlauf einzuhalten. Um Verschnitte oder unsaubere Kanten zu vermeiden, ist es ratsam, mit einer Art Schablone zu arbeiten. Dafür wird die letzte Vinyldiele vor der Wand nicht direkt festgeklebt, sondern nur eingelegt.

Ein zweiter Streifen, welcher obendrauf gelegt wird, kann dann an der Abschnittstelle eingeknickt werden. Diese Schablone wird nun sauber, mittels eines Cutters und einer geeigneten Unterlage abgeschnitten. Der abgeschnittene Streifen passt perfekt in die Lücke zur Wand und der Abschnitt kann als Beginn in einer weiteren Reihe genutzt werden. Das Ankleben sollte erst erfolgen, wenn überprüft wurde, dass die Abschnitte auch wirklich passen.

Sonderfall Heizungsrohr oder Ecken

In der Regel sind Räume nie quadratisch und absolut gerade. Genau dies ist die Herausforderung beim Vinylboden Verlegen. Wer also Heizungsrohre hat, die in den Boden eingepasst werden müssen, der kann mit einem ganz einfachen Trick den Boden bearbeiten. Entweder wird mittels einer Schablone die Position der Heizungsrohre auf den Boden übertragen und mit einem Bohrer Löcher in das Vinyl gebohrt.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, quadratische Ritze in das Vinyl einzupassen. So kann der Boden quasi passgenau um die Rohre herum verlegt werden – die Rosette aus Vinyl stülpt sich um das Kupferrohr, was einen nahtlosen Übergang ergibt.

Auch bei Ecken oder Winkeln, die in einem Raum vorhanden sind, kann der Vinylboden ohne Weiteres verlegt werden. Es empfiehlt sich auch hier, nie direkt am Boden zu schneiden, sondern mit einer Schablone zu arbeiten. Erst wenn klar ist, dass der Streifen wirklich in die vorgesehene Lücke passt, sollte die Folie abgezogen und der Vinylboden angeklebt werden.

Das Verlegen des Bodens erfordert ein wenig Geschick, ist jedoch einfach zu verwirklichen. Die tatsächliche Arbeit steckt – wie bei anderen Heimwerkertätigkeiten auch – vor allem in der adäquaten Vorbereitung. Dennoch gilt: Auf die richtige Vorbereitung kommt es an!


Bildnachweis:© Fotolia-Titelbild:drubig-photo-#01: bmak-#02: Christian Hillebrand-#03: mariesacha

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