Aufforstung: Häufige Nutzung nicht einheimischer Baumarten schädigt Ökosysteme

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Derzeit sind Aufforstungs- und Renaturierungsprogramme weltweit im Trend. Jedoch ergab eine aktuelle Studie, dass diese Programme oft zu erheblichen ökologischen Schäden führen. Die Initiative AFR100, die von verschiedenen Regierungen und Organisationen unterstützt wird, hat das ehrgeizige Ziel, 100 Millionen Hektar ökologisch geschädigtes Land wiederherzustellen. Leider zeigt die Studie, dass dieses Ziel bei weitem verfehlt wird.

Falsche Standorte und nicht einheimische Baumarten gefährden Afrikas Ökosysteme

Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass eine beträchtliche Anzahl von Teilnehmerländern des AFR100-Programms mehr Fläche zur Aufforstung angemeldet hat, als sie tatsächlich an Waldflächen besitzen. Als Konsequenz werden Bäume in Lebensräumen gepflanzt, in denen sie nicht natürlicherweise vorkommen. Besonders problematisch ist, dass mehr als die Hälfte der Baumpflanzungen in Savannen und Grassteppen stattfindet, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der wertvollen Lebensräume für Afrikas einzigartige Wildtiere führt. Zusätzlich werden fast 60 Prozent nicht einheimische Baumarten verwendet, die den Wasserhaushalt gefährden können.

Lichtmangel durch Aufforstung bedroht Pflanzen, Insekten und Vögel

Die fehlerhafte Aufforstung hat einen negativen Einfluss auf den Wasserzyklus in der Landschaft und führt zu einer Beeinträchtigung der Artenvielfalt. Aufgrund des Schattens der Bäume können lichtliebende Pflanzen nicht mehr gedeihen und verschwinden, was wiederum Auswirkungen auf Insekten, Vögel und andere Bewohner der Landschaft hat. Vor allem charakteristische Arten der afrikanischen Savannen wie Gnus, Löwen und Nashörner sind stark betroffen. Die falsche Aufforstung verursacht somit gravierende ökologische Probleme.

Aufforstungsprogramme schädigen Steppenökosysteme: Studie warnt vor Folgen

Die Wissenschaftlerinnen sind sich einig, dass natürliche Maßnahmen zum Klimaschutz wichtig sind, aber auch betonen, dass die Renaturierung sorgfältig erfolgen muss. Jedes Ökosystem hat seine eigenen Besonderheiten, die bei der Aufforstung berücksichtigt werden müssen. Die Studie zeigt, dass Aufforstungsprogramme in Afrika, wenn sie nicht entsprechend durchgeführt werden, zu schwerwiegenden ökologischen Problemen führen können, insbesondere in den sensiblen Steppenökosystemen.

Falsche Standortwahl und nicht einheimische Baumarten bedrohen Umwelt

Obwohl die Absichten hinter den aktuellen Aufforstungsprogrammen gut gemeint sind, zeigt die Studie, dass sie oft zu erheblichen ökologischen Schäden führen. Durch die falsche Wahl der Standorte und den Einsatz nicht einheimischer Baumarten werden wertvolle Ökosysteme gefährdet, was wiederum die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung bedroht. Um den Verdacht des Greenwashings zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Industriestaaten ihre Programme transparenter und sachkundiger umsetzen.

Um naturbasierte Lösungen erfolgreich umzusetzen, müssen die spezifischen Bedürfnisse und Besonderheiten jedes Ökosystems beachtet werden. Die bisherige Wildwestmentalität bei der Aufforstung sollte überdacht werden, um nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl dem Klimaschutz als auch dem Schutz der Natur gerecht werden.

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