Lange Zeit waren Bungalows eher der Typ Ferienhaus und wurden kaum als Einfamilienhaus geplant. Das hat sich geändert, denn das barrierefreie Wohnen im Bungalow überzeugt durch viele Vorteile.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Wohnen im Bungalow: Eingeschossig barrierefrei leben
Das passende Grundstück ist gefunden und endlich soll das lang ersehnte Einfamilienhaus gebaut werden. Doch die Überlegungen sind vielfältig: Soll es ein typisches Haus mit Satteldach und zwei Etagen sein? Ein Haus mit zwei separaten Wohneinheiten? Und was ist eigentlich, wenn die jetzigen Bauherren einmal alt sind oder ein körperliches Gebrechen haben: Wie sollen die Stufen im Haus bewältigt werden?
Die Lösung bietet das Wohnen im Bungalow, denn hier sind Treppen kein Problem. Das eingeschossige Haus erlebt gerade sein Comeback, nachdem es bereits Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts einen Bauboom hinter sich hatte. Außer in Europa war der Bungalow auch in den USA sehr verbreitet und wurde gern als einfach zu errichtendes Ferienhaus gebaut. Dann wurde es ruhiger um diese Art von Gebäude, doch jetzt hat man die Vorzüge des individuellen Wohnens im Bungalow wieder erkannt.
Die Eigenschaften eines Bungalows
Viele Menschen haben von einem Bungalow die Vorstellung, dass er ein Flachdach haben müsste. Das ist nicht ganz richtig, denn auch andere Dachformen sind hier möglich. Ein Zelt- oder Walmdach wird in letzter Zeit ebenfalls gern aufgesetzt und lässt das Einfamilienhaus ein wenig individueller werden.
Bungalows können zudem verschiedene Grundrisse aufweisen, die an das Leben im Haus angepasst sind:
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Klassischer Bungalow
Der klassische Bungalow ist rechteckig oder quadratisch, ist unkompliziert gebaut und weist einen einfachen Grundriss auf.
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Winkelbungalow
Der Grundriss des Winkelbungalows ist wie ein L gehalten, das Gebäude hat damit einen Knick bzw. zwei Schenkel. Zwischen diesen Schenkeln liegt ein windgeschützter Bereich, der gern als Terrasse genutzt wird.
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U-Form
Der Bungalow in dieser Form ist dazu geeignet, verschiedene Lebensbereiche voneinander zu trennen. Beispielsweise können hier zwei Generationen unter einem Dach leben, indem jede davon einen Flügel bewohnt. In der Mitte befinden sich dann die Gemeinschaftsräume wie Küche oder Bibliothek.
Dass sich das Wohnen im Bungalow als neuer Trend erweist, verwundert nicht. Die Bauformen sind vielseitig und die große Dachfläche bietet die Möglichkeit, eine Dachterrasse, die sicherlich der Traum vieler Hausbesitzer ist, einzurichten. Nicht zu vergessen ist dabei das barrierefreie Wohnen, das in anderen Häusern oftmals schwieriger oder nur mit hohen Kosten verbunden umzusetzen ist.
Wohnen im Bungalow bringt viele Vorteile und nur wenige Nachteile
Die Vorteile des Bungalows auf einen Blick
Das Wohnen im Bungalow ist durch die Konzentration auf eine Ebene gekennzeichnet. Das heißt, dass sich das gesamte Leben auf einem Geschoss abspielt, ein zweites Geschoss gibt es nicht. Damit ist es möglich, dass alle Räume ohne Stufen erreicht werden, was vor allem für ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen wichtig ist.
Auch jetzt noch junge Bauherren, die mit dem Bungalow ein Haus für das Alter errichten wollen, sollten an diesen Aspekt denken und ein barrierefreies Wohnen mit Experten planen.
Doch auch junge Menschen mit Kindern profitieren davon, dass keine Treppen im Haus befindlich sind. Die Unfallgefahr für die Kleinen wird deutlich geringer. Wenn man bedenkt, dass rund 60 Prozent der Unfälle von Kindern zu Hause passieren und davon wiederum ein Großteil auf Stürze (unter anderem von der Treppe) zurückzuführen ist, wird es verständlich, dass junge Eltern oder solche Bauherren, die noch Eltern werden wollen, lieber auf Treppen verzichten möchten.
Neben den genannten Vorteilen sind auch diese Aspekte große Pluspunkte für den Bungalow:
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Einfacher Grundriss
Der Grundriss eines Bungalows kann leicht geplant werden, denn die Statik höherer Geschosse muss ebenso wenig berücksichtigt werden wie das Vorhandensein tragender Wände.
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Offenes Wohnen
Der Trend geht zum offenen Wohnen, bei dem nur noch bestimmte Bereiche durch Wände voneinander getrennt sind. Das Wohnen im Bungalow kann genau auf diese Art gestaltet werden, da sich alle Bereiche auf einer Ebene befinden.
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Verbindung von Wohnen und Arbeiten
Dank verschiedener Grundrisse und Baumöglichkeiten lassen sich das Arbeiten und Wohnen im Bungalow perfekt miteinander verbinden. Bei L-, U- oder Z-förmigen Varianten ist die Trennung perfekt möglich. Dies gilt auch im Hinblick auf die Nutzung des Hauses als Mehrgenerationenhaus.
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Variantenvielfalt
Wer es individuell mag, sucht immer wieder nach Tipps, wie eine Wohnung oder Haus möglichst mit persönlicher Note eingerichtet werden kann. Beim Wohnen im Bungalow ist diese Individualität schon beim Bauen zu realisieren. Durch die Planung des Grundrisses, durch die Wahl der Dachform und durch die Entscheidung für eine Dachterrasse sind bereits mehrere Möglichkeiten zur Individualisierung vorhanden.
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Viel Licht
Bungalows werden meist mit großen Fensterfronten geplant. Außerdem gibt es nur wenige Bereiche, die nicht mit den Außenwänden in Kontakt kommen, sodass praktisch in jedem Raum ein Fenster installiert werden kann. Das wiederum sorgt dafür, dass viel Licht ins Haus fällt. Das wirkt nicht nur einladend und wohnlich, sondern wirkt sich auch auf die Energiekosten aus, die zumindest für die Beleuchtung deutlich niedriger ausfallen. Außerdem wird der Blick auf das eigene Grundstück möglich und trägt zusätzlich zum Wohlfühlen bei.
Gibt es auch Nachteile?
Das Einfamilienhaus wird bis ins Detail geplant und doch zeigen sich bei der späteren Nutzung immer wieder Nachteile oder Punkte, die anfangs nicht bedacht wurden. Dies ist bei einem Haus nicht anders als bei einer Wohnung, die nach bestem Wissen und Gewissen eingerichtet wird. Wie aber ist das bei einem Bungalow? Hier werden immer wieder Tipps zur Planung gegeben und die Vielzahl der Baumöglichkeiten wurde scheinbar bedacht. Wer sich für ein solches Haus entscheidet, muss hinnehmen, dass es einige Nachteile gibt, die eben nicht beeinflusst werden können und die in der Bauart selbst begründet sind.
Wichtig ist, geschickt bei der Planung vorzugehen und sich genau darüber im Klaren zu sein, was wirklich gebraucht wird. Denn mit einem clever geplanten Grundriss sind auch Wohnflächen von 120 m² oder mehr möglich.
Durch die größere Grundfläche muss das zugehörige Grundstück ebenfalls größer sein, was angesichts der hohen Immobilienpreise vielfach schwierig ist. Es kann sich lohnen, örtlich nicht zu eingeschränkt an den Hausbau heranzugehen und auch Gebiete mit niedrigeren Grundstückspreisen in die engere Wahl einzubeziehen.
Der größere Anteil an Außenwänden sorgt dafür, dass die Kosten für eine gute Dämmung höher sind. Insgesamt kann die Energiebilanz eines Bungalows schlechter sein als bei anderen Häusern. Moderne und sehr effiziente Dämmmaterialien sorgen jedoch dafür, dass dieser Nachteil nur noch marginal zu betrachten ist.
Wichtig ist hier die Beratung durch Energieexperten.