Energiesparen im Haushalt: Umwelt und Stromkosten schonen

0

Energiesparen im Haushalt muss nicht sonderlich schwierig sein und geht schon mit einfachsten Mitteln und wenig Aufwand. Mit diesen Kniffen funktioniert das Energiesparen im Haushalt garantiert. Von Tipps, die leicht umzusetzen sind bis hin zu Tipps, die ein wenig mehr Vorbereitung verlangen.

Die Entwicklung der Stromkosten

Die Entwicklung der Preise für Strom, aber auch die für Heizkosten kennt seit Jahren nur eine Richtung, nämlich die nach oben. Während um das Jahr 2000 herum eine Kilowattstunde Strom noch mit etwa 14 bis 15 Cent zu Buche schlug, hat sich der Preis im Jahr 2017 verdoppelt. Vor allem bis hinein ins Jahr 2013 ging es steil nach oben, seitdem haben sich die Preise nur leicht verteuert und sind beinahe stabil.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Vor allem der schleichende Abschied von der Atomenergie war zuletzt ein Preistreiber. Und dabei bleibt es nicht. Etwa 45 Prozent des Stroms bezieht Deutschland im Moment noch aus Kohlekraftwerken, aber auch von denen möchte sich die Politik nach und nach langsam verabschieden, um noch verstärkter auf erneuerbare Energien zu setzen. Auch wenn es nachfolgende Generationen danken werden, dass sie in einer sauberen Umwelt leben können. Die Zeche zahlt zunächst erstmal der Verbraucher. Umso weniger verwunderlich ist es, dass die Stromkosten bis ins Jahr 2031 auf über 40 Cent pro Kilowattstunde klettern sollen.

Video: Wie kann ich mehr Energie sparen? | Galileo | ProSieben

Energiesparen im Haushalt: Den steigenden Stromkosten trotzen

Da sich die Entwicklung der Stromkosten nicht aufhalten lassen wird, dreht man den Spieß einfach um. Denn wer im Haushalt Energie einspart, kann den Anstieg der Kosten zumindest im Zaum halten, in vielen Fällen sogar verringern. Mit welchen Mitteln das zu bewerkstelligen ist, zeigen unsere folgenden acht Tipps.

1. Standby abschalten und Energiesparen im Haushalt

Eine der wohl einfachsten Lösungen, aber eine, die mit unseren Gewohnheiten bricht und bei der der innere Schweinehund besiegt werden muss, ist das Verzichten auf den Standby-Modus. Der macht es bequem, ein Gerät einfach wieder per Fernbedienung einzuschalten. Was viele aber nicht wissen: Im Standby-Modus ziehen Stereoanlage, Fernseher und Receiver Strom, der natürlich Geld kostet. Nicht viel, aber bei mehreren Geräten summiert sich das im Jahr auf bis zu 115 Euro, wie die Deutsche Energie-Agentur berechnet hat. Vor allem Receiver, Hifi-Anlage, Kaffeevollautomat, Modem und Router sowie der Computer ziehen selbst im vermeintlich ausgeschalteten Zustand gar nicht so wenig Strom.

Wer konsequent die Standby-Modi ausschaltet und die Geräte vom Strom trennt, spart so bares Geld. Wenn da nicht die Bequemlichkeit wäre, die das Energiesparen im Haushalt erschwert. Doch es gibt einfache Wege, bei denen man die eigene Komfortzone kaum verlassen muss: Eine Steckdosenleiste mit Kippschalter ermöglicht das schnelle Ausschalten des Standbys mehrerer Geräte auf einmal. Selbst für einzelne Stecker gibt es Aufsätze, die ein schnelles Kappen des Stromkreislaufs möglich machen. Noch bequemer geht es mit Funksteckdosen. Eine solche wird den Verteilern vorgeschaltet. Mit einem einfachen Druck auf die Fernbedienung werden die auf Standby laufenden Geräte abgeschaltet. Ein Verlassen der Couch ist so nicht nötig und quasi im Vorbeigehen wird Geld gespart. Der Stromverbrauch der Fernbedienung kann dabei vernachlässigt werden.

Wer es mit dem Energiesparen im Haushalt ernst meint, kommt an einem Austausch der Glühbirnen mit LEDs nicht vorbei. (#01)

Wer es mit dem Energiesparen im Haushalt ernst meint, kommt an einem Austausch der Glühbirnen mit LEDs nicht vorbei. (#01)

2. Energiesparen im Haushalt mit LEDs

Was war die Aufregung groß als die EU vor Jahren den Verkauf von den guten alten Glühbirnen immer weiter eingeschränkt und reglementiert hat. Thomas Edison, der Erfinder der Glühbirne und längst unter der Erde, soll im Grabe rotiert haben wie mit seinem Erbe umgesprungen wurde. Und doch: Wer es mit dem Energiesparen im Haushalt ernst meint, kommt an einem Austausch der Glühbirnen mit LEDs nicht vorbei.

Zwar böten sich auch Energiesparlampen an, doch ist der Stromverbrauch von LED-Birnen noch weitaus geringer und überdies ist fraglich, wie umweltverträglich Energiesparlampen wirklich sind. Bis zu 90 Prozent der Stromkosten lassen sich mit modernen LEDs im Vergleich zu einer normalen Glühbirne einsparen. Das macht bei einem durchschnittlichen Haushaltsverbrauch von circa 4000 Kilowattstunden pro Jahr eine Ersparnis von knapp 90 Euro.

Durch die weitaus höheren Anschaffungskosten für LED-Birnen mag das wenig ertragreich klingen. Durch die hohe Lebensdauer von LEDs armotisiert sich der Wechsel allerdings schon nach etwa einem Jahr.

 

Während die bisherigen Tipps und dem Motto „Auch Kleinvieh macht Mist“ standen, widmen wir uns nun den Großgeräten.  (#02)

Während die bisherigen Tipps und dem Motto „Auch Kleinvieh macht Mist“ standen, widmen wir uns nun den Großgeräten. (#02)

3. Energiesparen im Haushalt mit neuen Großgeräten

Während die bisherigen Tipps und dem Motto „Auch Kleinvieh macht Mist“ standen, widmen wir uns nun den Großgeräten. Die Waschmaschine und die Spülmaschine, die schon Oma treue Dienste leistet, mag nach wie vor funktionieren. Und doch ist ihr Stromverbrauch im Vergleich zu modernen Geräten überirrdisch.

Laut der Deutschen Energie-Agentur lassen sich mit neueren Geräten mit der Energieeffizienzklasse A+++ im Gegensatz zu Geräten mit Klasse A+ bis zu 20 Prozent Strom sparen. Gerade im Hinblick auf weiter steigende Strompreise rechnet sich eine Anschaffung aber schon bald.

4. Großgeräte effizient nutzen

Noch mehr Strom lässt sich sparen, wenn die Großgeräte effizient genutzt werden. Gerade beim Waschen lässt sich das Energiesparen im Haushalt noch deutlich verbessern. Wer die Waschmaschine erst anschmeißt, wenn die Trommel voll ist, spart sich Waschgänge und so auch Energie. Nur bei den wenigsten Waschgängen sind zudem Temperaturen von 90°C nötig. Viele Sachen kommen bereits mit 30°C gut aus. Und statt die Klamotten im Trockner zu trocknen, spart das Aufhängen wieder bares Geld.

Video: Energie sparen mit Smart Home – Tech-Talk – Welt der Wunder

Noch mehr Tipps gefällig?

  • Der Kühlschrank muss in der kühleren Jahreszeit kaum auf Stufe fünf oder sechs laufen.
  • Steht der Kühlschrank in der Nähe von Backofen und Herd benötigt er wesentlich mehr Strom.
  • Auf überzählige Geräte verzichten. Oft reicht eine Kühl-Gefrier-Kombination statt einer kompletten Gefriertruhe, die dann nur spärlich befüllt ist.
  • Regelmäßiges Abtauen hilft, Stromkosten zu sparen, denn dicke Eisplatten an den Innenwänden wirken sich nachteilig auf die kühlende Wirkung aus.
  • Ein Geschirrspüler spart im Vergleich zum Abwaschen per Hand nicht nur Strom, sondern auch Wasser, da er für die gleiche Geschirrmenge wesentlich effizienter arbeitet.

5. Energiesparen im Haushalt beim Kochen

Auch abseits von Spülmaschine und Kühlschrank lässt sich in der Küche Strom sparen. Wer beim Kochen nämlich bewusst auf ein paar einfache Dinge achtet, für den ist Energiesparen im Haushalt ein Kinderspiel:

  • Ein Deckel auf dem Topf verhindert, dass wertvolle Energie verloren geht und der Inhalt schneller erhitzt wird.
  • Restwärme nutzen: Wer nicht mit Gas- oder Induktionsherd kocht, kann die Restwärme, die ein Elektroherd oder ein Ceranfeld noch lange nach dem Ausschalten hat, sinnvoll zum Fertigkochen nutzen.
  • Nudelwasser mit dem Wasserkocher aufsetzen? Ja! Zwar haben Wasserkocher einen hohen Stromverbrauch, allerdings sind sie deutlich effizienter als ein Topf auf dem Herd, der deutlich länger braucht, um das Wasser zum Kochen zu bringen.
  • In vielen Rezepten wird empfohlen, den Ofen erst auf eine bestimmte Temperatur vorzuheizen. In den allermeisten Fällen ist das nicht nötig. So verlängert sich die angegebene Backzeit zwar etwas. Mit ein wenig Gespür lässt sich so aber einfach Energie sparen. Auch hier kann der Ofen schon vorher ausgeschaltet werden, um die Restwärme zu nutzen.
  • Wer nach dem Benutzen des Ofens die Restwärme noch weiter sinnvoll nutzen möchte, öffnet einfach die Tür des Backofens. Im Nu verteilt sich die warme Luft in der Küche und die Heizung kann heruntergefahren werden.
Einfache Möglichkeiten sind zum Beispiel die Reduzierung der Durchflussmenge an Wasserhähnen. Kaum jemand wird den kompletten Druck benötigen, der aus der Wasserleitung kommt. (#03)

Einfache Möglichkeiten sind zum Beispiel die Reduzierung der Durchflussmenge an Wasserhähnen. Kaum jemand wird den kompletten Druck benötigen, der aus der Wasserleitung kommt. (#03)

6. Warmwasserbrauch reduzieren

Bis zu 85 Prozent der verbrauchten Energie werden für das Erwärmen von Wasser und die Heizung benötigt. Energiesparen im Haushalt geht also auch durch eine Reduzierung des Wasserverbrauchs. Einsparpotential gibt es genug. Die Umsetzung kann einfach, aber auch bedeutend aufwendiger sein.

Einfache Möglichkeiten sind zum Beispiel die Reduzierung der Durchflussmenge an Wasserhähnen. Kaum jemand wird den kompletten Druck benötigen, der aus der Wasserleitung kommt.

Zunächst kostenintensiver ist es, auf eine dezentrale Warmwasserbereitung umzustellen. Vor allem bei kurzen Wegen im Haus lässt sich so sehr viel Energie sparen. Noch mehr spart, wer duscht statt ein Vollbad nimmt.

Auch direkt am Warmwasserspeicher gibt es Einsparpotential. Eine eingestellte Wassertemperatur von 60 Grad dürfte den allermeisten Haushalten genügen. Und im Urlaub kann der Speicher gleich ganz abgeschaltet werden.

Mit den Smart Home-Geräten lässt sich Energie durch effizienteren Einsatz besser nutzen und so sparen. (#04)

Mit den Smart Home-Geräten lässt sich Energie durch effizienteren Einsatz besser nutzen und so sparen. (#04)

7. Energiesparen im Haushalt mit Smart Home-Geräten

Seit ein paar Jahren erobern Smart Home-Geräte den Markt und die Wohn- und Schlafzimmer. Dass sich mit ihnen im Haushalt Strom sparen lässt, mag auf den ersten Blick widersinnig erscheinen, denn bei ihnen handelt es sich um Geräte, die auch selber eine Energiequelle benötigen. In aller Regel arbeiten die Geräte aber mit sehr sparsamen Batterien und kommunieren über Bluetooth oder drahtloses Internet. Mittlerweile gibt es sogar erste Schalter, die keine Batterie mehr benötigen, sondern wo die reine Bewegungsenergie, die durch das Betätigen entsteht, genutzt wird.

Mit den Smart Home-Geräten lässt sich Energie durch effizienteren Einsatz besser nutzen und so sparen. Ein Heizungsthermostat schaltet sich beispielsweise aus, wenn man die Wohnung verlässt oder wenn das Fenster geöffnet wird. Unterwegs schaltet man die Heizung bequem per App ein, wenn man auf dem Heimweg ist. Smarte Steckdosen messen nicht nur den Stromverbrauch, sondern ersetzen auch die Kippschalter an Steckdosenleisten, so dass keine unnötigen Kosten für Geräte im Standby-Modus entstehen.

Video: Planet Wissen – Energiesparen


8. Richtiges Heizen und richtiges Lüften

Richtiges Heizen und richtiges Lüften gehen Hand in Hand. Mehrmaliges Stoßlüften am Tag verhindert Schimmelbildung und hilft beim Energiesparen im Haushalt. Denn im Gegensatz zum Dauerlüften kühlen die Wände so nicht vollständig aus und der Raum ist wesentlich schneller wieder erwärmt. Ein kurzes Lüften von fünf bis zehn Minuten bringt so nicht nur frische Luft in den Raum, sondern spart Heizkosten.

Ebenfalls sehr effizient ist die Reduzierung der Heiztemperatur um wenige Grad. So sind bei einer Verringerung der Raumtemperatur von vier Grad bis zu 25 Prozent Einsparungen bei den Heizkosten drin.

Nachts sollte die Heizung zudem runtergedreht werden, aber nicht gänzlich ausgeschaltet. Je kälter der Raum ist, desto mehr Energie wird so nämlich beim Aufheizen am nächsten Morgen benötigt.

Fazit

Energiesparen im Haushalt ist in vielen Fällen nicht sonderlich schwer. Viele kleine Sachen lassen sich im Handumdrehen erledigen. Oft reicht es schon, die alltäglichen Gewohnheiten ein bisschen zu verändern. Großes Einsparpotential gibt es bei der Investition in moderne Leuchtmittel, moderne Großgeräte und eine moderne Warmwasseraufbereitung.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Elena- t #01: ludinko -#02: Interior Design -#03: Daniel Krason

Lassen Sie eine Antwort hier