Modernisierung: Mit Plan und diesen Tipps gelingt das Vorhaben

0

Auch das schöne, neue Haus kommt irgendwann in die Jahre und braucht eine Modernisierung. Diese muss finanziert werden. Wichtig ist dabei die Maßnahmenplanung.

Die geplante Modernisierung: Erneuerungsarbeiten in regelmäßigem Turnus

Wer Freude an seinem Zuhause haben möchte, muss sich rechtzeitig um die Modernisierung kümmern. Das heißt, dass bestimmte Maßnahmen, die in regelmäßigen Abständen nötig sind, geplant werden müssen. Dadurch wird der Wert der Immobilie erhalten oder sogar noch gesteigert.

Doch auch diejenigen Immobilienbesitzer, die weder vermieten noch verkaufen wollen, sollten die rechtzeitige Modernisierung und Sanierung ihres Hauses oder der Wohnung nicht vergessen. Mit den entsprechenden Maßnahmen wird auch auf Wohnkomfort und Kosteneinsparungen abgezielt.

Mit dem Modernisierungsdarlehen Maßnahmen umsetzen

Nicht immer reicht das angesparte Eigenkapital aus, um alle Modernisierungsmaßnahmen durchführen zu können. Hausbesitzer können in dem Fall einen Modernisierungskredit beantragen und damit die Maßnahmen bezahlen. Dabei wird zwischen einem zweckgebundenen und einem freien Darlehen unterschieden.

Letzteres ermöglicht die freie Investition des Kreditbetrags, die zweckgebundene Variante verlangt einen Nachweis über die einzelnen Investitionsposten. Das Geld ist gebunden und darf nicht anderweitig eingesetzt werden. Dies ist in der Regel bei Förderkrediten der Fall. Hier verlangen BAFA und KfW die Vorlage der Rechnungen, die beglichen werden müssen.

Nicht immer reicht das angesparte Eigenkapital aus, um alle Modernisierungsmaßnahmen durchführen zu können. ( Foto: Shutterstock - Studio Harmony )

Nicht immer reicht das angesparte Eigenkapital aus, um alle Modernisierungsmaßnahmen durchführen zu können. ( Foto: Shutterstock – Studio Harmony )

Diese Modernisierungsmaßnahmen werden durchgeführt

Egal, ob kleines Häuschen auf dem Lande oder moderne Stadtvilla: Einige Modernisierungen müssen in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden und sie sind nicht abhängig von der Art der Immobilie. Während neuer Wohnraum durch einen Anbau sehr individuell geschaffen werden kann, sind die folgenden Maßnahmen in der Regel nötig, weil das Gebäude einem natürlichen Alterungsprozess unterliegt. Die Modernisierungen sind damit nicht individuell, sondern allgemein nötig.

Dazu gehören unter anderem:

  • Dämmung von Dach und Wänden: alle 20 bis 40 Jahre nötig
  • Isolierung des Kellers
  • Schaffung einer Barrierefreiheit in allen Räumen
  • Austausch von Fenstern und Türen: alle 20 bis 30 Jahre nötig
  • Tausch der Heizungsanlage: alle 15 bis 20 Jahre nötig
  • Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energien
  • Installation der Photovoltaikanlage
  • Erneuerung Elektroanlage: alle 30 bis 40 Jahre nötig
  • Erneuerung Fassadenanstrich: alle 15 bis 20 Jahre nötig

Für diese Modernisierungen können Förderungen in Anspruch genommen werden. Zu nennen ist hier das Förderprogramm zur energetischen Sanierung, auch das altersgerechte Umbauen wird durch BAFA und KfW in der Bundesförderung für energetische Gebäude (BEG) gefördert.

Die Modernisierung ist kein starrer Vorgang, der einfach nach Ablauf einer bestimmten Frist nötig wird.  ( Foto: Shutterstock -  hanohiki )

Die Modernisierung ist kein starrer Vorgang, der einfach nach Ablauf einer bestimmten Frist nötig wird. ( Foto: Shutterstock – hanohiki )

Kosten, Nutzen und Tipps zur Modernisierung (Video)

Die Modernisierung ist kein starrer Vorgang, der einfach nach Ablauf einer bestimmten Frist nötig wird. Vielmehr sind zwar die Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen bei allen Gebäuden ähnlich, der genaue Zeitpunkt wird jedoch individuell entschieden. Somit erklärt es sich, warum die Modernisierung von Eigenheimen immer ähnlich abläuft.

Dennoch sollte der Kosten-Nutzen-Faktor im Einzelfall überdacht werden. Die Modernisierung muss darauf abzielen, den Wohnkomfort zu erhöhen, die Energiekosten zu senken, energieeffizient und sparsam zu heizen und die Umwelt zu schonen. Viele Menschen, die eine Immobilie mieten wollen, zahlen zudem lieber einen höheren Preis für das Wohnen in einem sanierten Altbau, als dass sie sich in eine Neubausiedlung begeben würden. Der Werterhalt sowie die Wertsteigerung müssen daher immer bedacht werden.

Wer Freude an seinem Zuhause haben möchte, muss sich rechtzeitig um die Modernisierung kümmern. ( Foto: Shutterstock - CapturePB_)

Wer Freude an seinem Zuhause haben möchte, muss sich rechtzeitig um die Modernisierung kümmern. ( Foto: Shutterstock – CapturePB_)

Die besten Tipps zur Modernisierung

Mit den folgenden Tipps gelingen Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen:

  1. Einen Plan erstellen

    Die Modernisierungsmaßnahmen werden bei einer neu erworbenen Immobilie häufig alle durchgeführt. Wer bereits eine Immobilie besitzt und selbst bewohnt oder diese vermietet, wird eventuell die Durchführung der Maßnahmen staffeln und den genauen Zeitpunkt der einzelnen Maßnahmen vom vorhandenen Kapital abhängig machen.

    Wichtig ist aber in jedem Fall, sich einen Modernisierungsplan zu erstellen. Geht es um die Beantragung von Fördermitteln, wird ein solcher Plan ohnehin meist benötigt. Doch auch der Bauherr und Eigentümer selbst sollte einen solchen Plan besitzen, um das Kapital besser planen zu können.

  2. Fördermittel beantragen

    Die KfW vergibt zwar Fördermittel, doch diese müssen vor Baubeginn beantragt werden. Das heißt, dass der Eigentümer, der eine Modernisierungsmaßnahme beschlossen und diese bereits in Auftrag gegeben hat, kein Geld mehr bekommen kann. Es ist daher wichtig, einen Plan zu den Maßnahmen zu haben und mit diesem die Fördermittel zu beantragen. Auch regionale Fördermittelgeber verlangen in der Regel die Beantragung der Mittel vor Baubeginn. Rechtzeitige Informationen über die genaue Vorgehensweise schützen vor einem Verlust der Fördermittel.

    Video: Förderung: Welche Förderungen gibt es für Sanierungen und Renovierungen im Jahr 2022?

  3. Mit Profis bauen

    Sicherlich kann sich jeder über die Möglichkeiten der Modernisierung informieren, immerhin gibt es jede Menge Fachliteratur und auch Informationen im Internet. Doch nichts kann einen Fachmann ersetzen, der seine Erfahrungen aus der eigenen Praxis bezogen hat.

    Er kann zum Zustand des Gebäudes beraten und eine Rangliste der dringendsten Maßnahmen erstellen. Er kann auch erkennen, ob die vorhandene Bausubstanz eine Sanierung überhaupt rechtfertigt oder ob ein kompletter Neubau nicht die bessere Wahl wäre. Des Weiteren kann der Profi Tipps zu Einsparmöglichkeiten geben und ebenso zu den Aspekten, die keinesfalls vergessen werden dürfen.

  4. Prioritäten setzen

    Wie heißt es so schön? „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!“ Dieser Spruch gilt auch bezogen auf Modernisierungsmaßnahmen. Es sollte klar sein, was gemacht werden muss. Danach kann eine Reihenfolge der Maßnahmen erstellt werden, denn nicht alle Maßnahmen sind gleichwertig. Einige sind dringender und sorgen nicht nur für einen gewissen Komfort, sondern stellen sich als reale Kostenersparnis oder gar als völlig unverzichtbar dar.

    Andere hingegen sind reine Schönheitsreparaturen (wie der Anstrich der Fassade) und können auch im nächsten Jahr erledigt werden. Die Prioritäten richten sich nach der Bewohnbarkeit während der Maßnahmen ebenso wie nach dem vorhandenen Modernisierungsbudget.

  5. Angebote vergleichen

    Häufig sind Empfehlungen seitens des Architekten oder Bauplaners zu hören. Doch sind diese Empfehlungen wirklich die besten oder handelt es sich hierbei nur um eine geschickte Zusammenarbeit? Natürlich können solche Empfehlungen mit berücksichtigt werden, nichtsdestotrotz ist es aber empfehlenswert, in jedem Fall auch eigene Angebote einzuholen. Verschiedene Handwerksbetriebe sollten dabei angeschrieben und um Angebotsabgabe gebeten werden. Idealerweise liegen mindestens drei Angebote vor.

    Teilweise sind diese noch nachverhandelbar. Vorsicht bei ganz besonders niedrigen Offerten: Die Handwerker schlagen bei der Schlussrechnung nicht selten bis zu 30 Prozent auf den einstigen Angebotspreis auf und das ganz legal!

    Es ist daher wichtig, einen Plan zu den Maßnahmen zu haben und mit diesem die Fördermittel zu beantragen. Auch regionale Fördermittelgeber verlangen in der Regel die Beantragung der Mittel vor Baubeginn. ( Foto: Shutterstock -  FotoHelin )

    Es ist daher wichtig, einen Plan zu den Maßnahmen zu haben und mit diesem die Fördermittel zu beantragen. Auch regionale Fördermittelgeber verlangen in der Regel die Beantragung der Mittel vor Baubeginn. ( Foto: Shutterstock – FotoHelin )

  6. Häuser nicht einfach umbauen

    Schon viele Schäden sind entstanden, weil sich Bauherren überschätzt haben. Nehmen wir einfach die Wand zwischen Küche und Wohnzimmer raus und nutzen den entstandenen Raum als offene Wohnküche! Leider war das ein Fehler und zurück blieb von dem ganzen Vorhaben nur ein Haufen Bauschutt. Die Wand, die so einfach herausgenommen wurde, stellte sich dabei als tragende Wand heraus. Es ist daher hilfreich, sich die Baupläne des Gebäudes vorher anzusehen oder gleich einen Profi zu befragen.

    Gerade bei älteren Häusern kann es mitunter schwer sein, an die Baupläne zu gelangen. Dann kommt der Eigentümer nicht um den Experten herum, der notfalls einen Stützpfeiler aufstellt oder einen Träger in die Decke einzieht.

  7. Genehmigung nicht vergessen

    Viele Umbauten sind mit einer Genehmigung verbunden. Ändert sich zum Beispiel die Nutzung eines Gebäudeteils, muss eine Baugenehmigung eingeholt werden. Das ist der Fall, wenn aus dem Keller oder dem Dachboden, der bisher nur als Lager genutzt wurde, ein Wohnraum entstehen soll und wenn dies vorher in den einstigen Bauplänen nicht vorgesehen war. Auch Maßnahmen, die sich auf die Stand- und Funktionssicherheit des Hauses auswirken, bedürfen einer Baugenehmigung und der Beurteilung durch den Statiker.

    Wird das äußere Erscheinungsbild durch den Anbau von Dachgauben oder eines Wintergartens verändert, ist ebenfalls die Genehmigung vonseiten des Bauamtes einzuholen. Reine Schönheitsreparaturen oder der Austausch von Wärme- oder Elektrotechnik hingegen brauchen keine Baugenehmigung.

Lassen Sie eine Antwort hier