Brenner reinigen und Ölfilter wechseln

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Wer Eigentum hat, das mit einer Ölheizung ausgestattet ist, sollte diese jährlich warten, um Folgeschäden und hohe Reparaturkosten zu vermeiden. Die Reinigung der Ölheizung sollte dabei nach möglichst jeder Heizperiode sowie vor der Abgasmessung, die der Kaminkehrer durchführt, erfolgen.

Reinigung und Wartung der Ölheizung: nach jeder Heizperiode

Die Wartung umfasst dabei die Reinigung des Heizkessels, der Stauscheibe, des Ölfilters und der Öldüse des Brenners. Gegebenenfalls müssen Verschleißteile, der Ölfiltereinsatz und die abgebrannte Zündelelektrode erneuert und somit komplett ausgetauscht werden. Darüber hinaus sollte der Brenner (Buderus und andere) auf die optimale Funktionsweise, das heißt der Pumpe, des Motors, der Flammenüberwachung, der Steuereinheit und der Elektroden, überprüft sowie die Verbrennung reguliert werden. Um diese Arbeiten durchzuführen, wird folgendes benötigt: eine Rußpumpe mit Filterpapier, ein einfacher CO²-Indikator, ein Öldruckmanometer sowie ein Abgasthermometer.

Doch wie erfolgt die Wartung des Ölbrenners genau? Sinnvoll ist, vor den Wartungsarbeiten einen Blick in die Bedienungsanleitung des Herstellers zu werfen, um sich über die notwendigen Handgriffe zu informieren und einige Fachkenntnisse anzueignen.

Zu Beginn ist es unbedingt notwendig, den Strom abzustellen, in dem der Haupt- beziehungsweise Heizungsnotschalter ausgeschaltet wird. Anschließend ist es ratsam, zunächst die Emissionswerte zu überprüfen, wozu notwendigerweise die Abdeckhaube des Ölbrenners entfernt werden muss. Weichen die Werte stark von denen der Vorjahre ab, ist dies ein Hinweis auf mögliche Fehlfunktionen.

In einem solchen Fall ist es empfehlenswert, einen Fachmann heranzuziehen. Befinden sich die Emissionswerte im Normalbereich, können nun die Heizöltanks kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. So wird verhindert, dass Schmutz in die Heizungsanlage gerät, die Filteranlage verstopft und infolge dessen Störungen auftreten. Löst sich die innere Beschichtung der Tanks oder rosten diese stark, ist ein Austausch unabdingbar. Beim Kauf sollten dabei keine Stahltanks sondern solche aus Kunststoff beziehungsweise sogenannte GFK-Tanks gewählt werden.

Vor dem Wechsel des Ölfilters ist es sinnvoll, sich einen Überblick zu verschaffen. Am Heizölfilter laufen insgesamt vier Schläuche zusammen, wobei zwei davon metallverstärkt sind und zum Brenner führen und die anderen beiden Leitungen aus Kupfer bestehen und für den Vor- und Rücklauf vom Tank dienen. Die Vorlaufleitung aus dem Tank muss stets so angeschlossen werden, dass das Öl vor dem Eintritt in das Filterglas von dem Absperrventil zurückgehalten werden kann. Der Vorlaufschlauch für den Brenner wird dementsprechend gegenüber angeschraubt. Die Rücklaufleitungen müssen beim Wechseln des Filters nicht beachtet werden, da diese nur als Montagehilfen mit dem Filtergehäuse durchgehend angeschlossen werden und somit nichts direkt mit diesem zu tun haben.

Im nächsten Schritt sollte das Zulaufventil geschlossen, das Schauglas abgeschraubt und mit dem Öl in ein Gefäß gelegt werden. Die Filterpatrone wird dann durch eine Drehbewegung gelöst und ebenfalls in die Schüssel gelegt. Als nächstes wird die neue Filterpatrone eingeschraubt. Das Schauglas sollte mit einem Lappen gereinigt werden, um den darauf befindenden Schmutz zu entfernen. Nun kann das Absperrventil geöffnet und die Heizung wieder angestellt werden.

Es ist notwendig, die Heizung an der Steuerung anzustellen, damit sie angeht, da sich nach dem Wechsel noch kein Öl in dem Filter befindet, da dieses erst durch die Pumpe neu angesogen werden muss und die Heizung aus diesem Grund zunächst anzeigt, dass eine Störung vorliegt. Durch das Drücken der Starttaste am Brenner wird ein Neustart erzwungen; allerdings ist es möglich, dass sich die Heizung nach einiger Zeit gegebenenfalls wieder ausschaltet. Nach zwei bis drei Startversuchen sollte sich das System eigenständig entlüftet haben, sodass der Brenner wieder störungsfrei laufen kann.

Anschließend kann der Brenner gereinigt werden, wofür die äußere Abdeckung, wie bei der Kontrolle der Emissionswerte, entfernt werden muss. Da der Brenner über ein Gebläse stark Luft ansaugt und somit auch Staub und Schmutzpartikel, müssen diese vorsichtig mit einem Pinsel, einer Pinzette oder einem Staubsauger entfernt werden. Wenn die Abdeckung für das Gebläse abgeschraubt wird, besteht auch die Möglichkeit, das Turbinenrad von Staubteilchen zu befreien. Dabei ist jedoch höchste Vorsicht geboten: auf keinen Fall darf bei den Reinigungsarbeiten die Einstellung der Luftsaugöffnung verstellt werden. Auch das Drehen an der Druckeinstellschraube der Förderpumpe sollte unbedingt unterlassen werden.

Zum Schluss kann auch die Fotozelle noch aus ihrem Schacht genommen und deren Spitze behutsam mit einem sauberen, trockenen Tuch abgewischt werden. Anschließend wird diese wieder zurückgesteckt und das Gehäuse zusammengebaut. Beim Probelauf des Brenners werden darüber hinaus noch die Staubteilchen, die im Gebläsegehäuse liegen geblieben sind, heraus gewirbelt.

Wer beim Heimwerken noch unsicher ist und sich solche Aufgaben nicht zutraut, kann einen entsprechenden Kurs besuchen, der von Baumärkten, Volkshochschulen oder speziellen Einrichtungen angeboten wird. Diese sind zum Teil kostenlos und wenden sich mit ihrem Konzept vor allem an Frauen, da die weibliche Bevölkerung immer mehr Interesse an handwerklichen Tätigkeiten bekundet. Solche Heimwerkerkurse für Frauen vermitteln das entsprechende Wissen über die Materialien und benötigten Werkzeuge sowie die notwendigen Kenntnisse über die Handgriffe.

Auch der Markt hat das Potential erkannt: mittlerweile sind rund 40 Prozent der Baumarktkunden weiblich, weswegen versucht wird, auf die besonderen Bedürfnisse und Vorstellungen der Frauen einzugehen, die sich von denen der Männer unterscheiden. Die Kurse werden sehr gut angenommen, was sich daran zeigt, dass die Anmeldezahlen deutlich höher liegen als die tatsächlichen Kapazitäten der Angebote. Die Teilnehmer sind eine sehr homogene Gruppe; Studentinnen und Singles, Ehefrauen bis hin zu Seniorinnen und Witwen interessieren sich für den neuen Trend. Die Themen der angebotenen Kurse sind ebenfalls sehr unterschiedlich und reichen von „Wände verputzen“ über „Spülbecken montieren“ und „Installation von WC und Waschtischen“.

Workshops bei OBI, BAUHAUS & Co.

Die Workshops werden bundesweit rotierend in verschiedenen Baumärkten meistens abends angeboten. Darüber hinaus existieren auch umfangreiche Tutorials im Internet, in denen sich Heimwerker Informationen einholen können. So besteht bei Videos der Vorteil, die einzelnen Handgriffe direkt zu sehen, wodurch ein besseres Verständnis gefördert wird.

Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich die erste Brennerreinigung beziehungsweise den ersten Wechsel des Ölfilters von einem Fachmann erklären und zeigen lassen und sich die notwendigen Informationen notieren oder auch abfotografieren. Im nächsten Jahr kann nun ein eigenständiger Versuch unternommen werden, die Ölheizung zu reinigen und bei Bedarf entsprechende Verschleißteile auszutauschen.


Bildnachweis: © morguefile.com – southernfried

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