KfW mit großer Produktänderung zum April 2016

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Energieeffizientes Bauen liegt im Trend. Grund dafür sind nicht zuletzt die Förderprogramme der KfW, die ihren Katalog bereits überarbeitet hat. Die Änderungen treten kommendes Jahr in Kraft und schon jetzt steht fest, dass weitere Häuslebauer das Angebot wahrnehmen werden.

Viele Optionen, viele Streitpunkte: Fassadendämmung als Paradebeispiel

Energieeffizienz ist nicht nur Wärmedämmung

Energieeffizienz ist nicht nur Wärmedämmung

Das Thema Energieeffizienz lässt sich in viele Bereiche aufteilen; nicht wenige davon sind umstritten, wie etwa die Fassadendämmung. Die wird staatlich gefördert und ist laut EnEV 2014 vorgeschrieben. Kritiker behaupten nun jedoch, die Nachteile der Dämmung wären deutlich größer als die Vorteile, falls diese überhaupt existieren. Im Klartext: Schimmelbildung und Brandgefahr werden begünstigt, während die energetischen und finanziellen Vorteile kaum der Rede wert sind.

Wie so oft, lässt sich die definitive Wahrheit nicht aus dem Stegreif ermitteln. Fest steht lediglich, dass die Dämmung Bestandteil aller energieeffizienten Häuser ist – und damit auch KfW relevant ist. Daran wird sich auch am 1. April 2016 nichts ändern: Die Anforderungen steigen im selben Maße wie die Fördermittel, sodass ab diesem Stichtag Kredite in Höhe von maximal 100.000 Euro möglich sind. Bislang waren es 50.000 Euro – und damit nicht genug, denn gleichzeitig fällt das KfW-Effizienzhaus 70 aus dem Katalog. An dessen Stelle tritt die Klasse 40 Plus, die mit einem weiteren Anreiz in Form eines Tilgungszuschusses ausgestattet ist.

Offensichtlich: Mit der Produktänderung möchte die KfW zur nächsten Stufe im effizienten Wohnen beitragen. Auch die weiteren Modalitäten sollen die Förderung noch attraktiver machen; alleine die 20-jährige Zinsbindung dürfte für viele unschlüssige Interessenten ausschlaggebend sein. Nach wie vor ist das Angebot nicht nur für Neubauten, sondern auch für Käufe bestehender Objekte verfügbar, sofern diese allen Anforderungen gerecht werden. Ist dies nicht der Fall, lohnt es sich, eventuelle Umbauten bzw. energetische Sanierungen genau zu kalkulieren, da sie sich aufgrund der verbesserten Kreditbedingungen dennoch lohnen könnten.

Logisch: viele Kreditinteressenten in Warteposition

Wer also aktuell über den Bau oder Kauf eines energieeffizienten Gebäudes nachdenkt, der ist womöglich gut beraten, bis nächsten April zu warten. Am effektiven Jahreszins wird sich zwar nichts ändern, dennoch bedeuten Entwicklungen dieser Größenordnung stets neue Spielregeln. Die bis dahin verbleibende Zeit kann genutzt werden, um sich mit den Streitthemen von heute auseinanderzusetzen, da sich diese auf Sinn oder Unsinn eines Vorhabens auswirken können. Auffällig dabei: Die meisten Knackpunkte lassen sich nicht pauschal in eine Richtung beantworten. So hängt die wirtschaftliche Rentabilität einer nachträglichen Dämmung von vielen Faktoren wie Material, Kosten und Energiepreise ab.

Jeder Fall muss somit individuell beurteilt werden. An Expertenrat mangelt es nicht, das Internet ist hierbei eine wertvolle Hilfe, da vom Gartentor bis zum Schornstein jedes Thema professionell beleuchtet wird. Vor allem der Trend zu Selbstbauprojekten hat sich in den vergangenen 24 Monaten stark entwickelt, was sich unter Umständen ebenfalls auf die Gesamtkosten auswirken kann. Einrichtungsgegenstände wie Regale werden jedoch nicht nur aus Kostengründen gerne selbst gebaut; der Hang zum individuellen Wohnen fließt hier stark mit ein. Auf die aktuelle und die neue KfW-Förderung hat das keinen Einfluss, es zeigt allerdings, wie viel Bewegung im modernen Bauen und Wohnen steckt.


Bildnachweis: © istock.com/BanksPhotos, istock.com/vanbeets

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