So bereiten Sie Ihren Garten richtig auf die kalten Wintermonate vor

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Die Temperaturen sinken, die Tage werden kürzer und die Nächte länger. Die kalte Jahreszeit hat begonnen. Damit neigt sich die Gartensaison dem Ende zu. Gartenbesitzer investieren sehr viel Zeit und Mühe von Frühling bis Herbst in Ihr kleines Paradies. Der Anbau von Gemüse, das Pflanzen von Blumen, die Pflege des Rasens oder das Zurechtstutzen von Bäumen, Büschen und Sträuchern – all dies ist extrem arbeitsintensiv. Diese Leistungen sollten auf keinen Fall umsonst gewesen sein.

Ein harter Winter kann das Ergebnis der vielen Stunden, die Sie in der warmen Jahreszeit in Ihre Außenanlage investiert haben, zunichtemachen. Deshalb sollten Sie unbedingt rechtzeitig daran denken, Ihren Garten auf die kalten Wintermonate vorzubereiten und das dafür nötige Zubehör für den Pflanzen- und Winterschutz anzuschaffen. Damit Sie im nächsten Frühjahr wieder viel Freude an Ihrem kleinen Paradies haben und dieses wieder in voller Pracht erblüht, gilt es Folgendes zu beachten.

Video: Tipps zum Winter: #4 Laub im Garten

Rasenfläche winterfest machen

Damit Sie auch im nächsten Jahr wieder einen saftigen und grünen Rasen haben, ist die richtige Rasenpflege im Spätherbst essentiell. Zunächst mähen Sie den Rasen auf etwa sechs Zentimeter ab. Zudem sollten Sie Fallobst aufsammeln und Laub entfernen, um für eine ausreichende Belüftung zu sorgen. Damit wirken Sie einer möglichen Schimmelbindung entgegen, die schädlich für die Graswurzeln ist.

Warten Sie mit dem Einsammeln der Blätter jedoch am besten den ersten Frost ab. Dieser sorgt dafür, dass das meiste Laub abfällt. So müssen Sie dieses nicht so oft zusammenrechen. Wichtige Nährstoffe für den Winter liefern Dünger und Kalk. Mit deren Hilfe kann der Rasen im Frühjahr gestärkt wachsen. Am besten verwenden Sie hierfür einen speziellen Rasen-Herbstdünger, der viel Kalium beinhaltet und die Frosthärte erhöht. Damit Ihre Wiese auch weiterhin aussieht wie ein englischer Rasen, sollten Sie Unkräutern wie Disteln oder Löwenzahn mit einem Unkrautstecher den Kampf ansagen.

Video: Kübelpflanzen winterfest machen

Kübelpflanzen richtig vorbereiten

Wenn Sie Ihre nicht winterfesten Kübelpflanzen durch die kalte Jahreszeit bringen wollen, müssen Sie diese richtig vorbereiten. Jede Pflanze hat unterschiedliche Ansprüche an ihr Winterquartier bezüglich der Temperatur:

  • Pflanzen, die Sie zwischen +2°C und +10°C lagern:
    Beispiele hierfür sind: Akazie, Hammerstrauch, Engelstrompete, Zitrusgewächse, Lorbeer, Jasmin, Oleander, Zwergpalme, Oliven, Dattelpalme oder Schönmalve.
    Suchen Sie einen frostfreien Platz für diese Pflanzen aus. Treppenaufgänge, kühle Wintergärten oder Kellerräume mit Fenstern bieten sich hierfür an. Handelt es sich um eine Art, die ihr Laub abwirft, so kann diese auch im Dunkeln gelagert werden. Mit dem Gießen sollten Sie vorsichtig sein: Bewässern Sie erst, wenn der Ballen komplett ausgetrocknet ist. Je dunkler die Pflanze gelagert wird, desto seltener muss sie gegossen werden.
  • Pflanzen, die Sie bei +15°C lagern:
    Beispiele hierfür sind: Palisander, Zierbanane, Papaya, Passionsfrucht, Fischschwanzpalme, Hibiskus, Kaffeestrauch oder Cherimoya.
    Diese Pflanzen räumen Sie besser zu früh als zu spät weg, da sie sehr kälteempfindlich sind. Suchen Sie sich für ihr Winterquartier einen hellen Ort aus.

Bei zu großen und damit auch zu schweren Kübelpflanzen, die nicht winterfest sind, ist ein Transport oft nicht möglich. Packen Sie diese deshalb dick ein und gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Umwickeln Sie die Krone der Pflanze mit Vlies.
  2. Schützen Sie den Stamm mit Reisig.
  3. Rollen Sie Noppenfolie zur Isolierung um den Topf.
  4. Binden Sie anschließend einen Leinensack um den Kübel.
  5. Falls Sie die Kübelpflanze anheben können, empfiehlt es sich, eine Styroporplatte darunter zu legen. Auch diese schützt vor Kälte.

Video: Gartentipps: Sträucher und Heckenschnitt, Professionelle Pflegetipps für ihren Garten

Gehölze richtig beschneiden

Damit Ihre Büsche, Sträucher und Bäume im nächsten Frühjahr besser wachsen können und die Keime mehr Kraft für ihren Austrieb haben, müssen Sie diese beschneiden. Sobald die Gehölze Ihre Blätter verloren haben, fällt es leichter, abgestorbene und kranke Stellen zu erkennen. Befreien Sie die Bäume von diesen sowie von dünnen, stammnahen Ästen. Auch solche, die sich überschneiden, sind zu entfernen.

Damit die Pflanzen noch genügend Zeit haben, die Schnittwunden zu verschließen, sollten Sie dies vor dem ersten Frost durchführen. Die Schnittabfälle brauchen Sie im Anschluss nicht zu entsorgen. Sie lassen sich optimal im Garten verwerten. Schneiden Sie die Äste klein und häckseln Sie diese. Mit dem so entstanden Mulch lassen sich prima die Wurzeln empfindlicher Pflanzen vor Kälte und Bodenfrost schützen.

Warten Sie mit dem Einsammeln der Blätter jedoch am besten den ersten Frost ab. Dieser sorgt dafür, dass das meiste Laub abfällt. (#02)

Warten Sie mit dem Einsammeln der Blätter jedoch am besten den ersten Frost ab. Dieser sorgt dafür, dass das meiste Laub abfällt. (#02)

Beete abdecken

Auch Ihre Beete müssen vor Frost geschützt werden. Verwenden Sie dafür entweder ein Gartenvlies oder Laub und Reisig aus Ihrem Garten. Damit können Sie Ihre Schnittabfälle direkt sinnvoll verwerten.

Dachrinne säubern

Regelmäßiges Säubern der Dachrinne ist vor allem im Herbst besonders wichtig. Da die Bäume ihr Laub verlieren, kann sich dieses in der Dachrinne sammeln und sie damit verstopfen. Auch ein Schutzgitter-System in der Rinne kann bei diesem Problem Abhilfe schaffen.

Video: GARTENMÖBEL SCHUTZHÜLLE | 5 goldene Regeln zur Gartenmöbel Abdeckung unter eine Schutzhülle

Gartenmöbel einwintern

Neben den Pflanzen sollten Sie unter keinen Umständen ihre Gartenmöbel vergessen. Obwohl viele Hersteller versprechen, dass das Mobiliar im Winter draußen bleiben kann, leidet das Material jedoch immer unter den Einflüssen der Witterung. Deshalb ist eine Lagerung im Innenraum für Gartenmöbel – egal, ob sie aus Holz, Metall oder Kunststoff sind – schonender. Besitzen Sie nicht die Möglichkeit, Ihr Mobiliar innen einzulagern, so sollten Sie es vor UV-Strahlung und Frost schützen. Zudem sollten die Gartenmöbel trocken gelagert werden und für eine ausreichende Belüftung gesorgt werden. Verwenden Sie deshalb eine Abdeckhaube.

Für die jeweiligen Materialien gibt es zudem zusätzliche Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten:

  • Metall:
    Aluminium und Edelstahl sind rostfrei. Deshalb können Sie Möbel aus diesen Materialien im Winter draußen lassen. Eisenmobiliar hingegen besitzt eine Beschichtung gegen Rost. Ist diese beschädigt, sollten Sie die Eisenmöbel unter keinen Umständen im Freien lagern. Zudem empfiehlt sich die Abdeckung mit einer Schutzhülle.
  • Holz:
    Gartenmöbel aus Holz müssen Sie unbedingt vor der Einlagerung gründlich säubern, um Schäden durch Schmutz oder Vogelkot zu vermeiden. Dafür bürsten Sie das Mobiliar zunächst trocken ab. Im Anschluss folgt die Reinigung mit einem Schwamm und Seifenlauge. Um die Lebensdauer der Möbel zu verlängern, empfiehlt es sich zudem, das Holz mit einem speziellen Öl zu imprägnieren. Dadurch vermeiden Sie die Farbveränderung des Holzes von Braun zu Grau und den Befall durch Schimmelpilze. Besonders bei Gartenmöbeln aus heimischen Holzarten wie Kiefer, Lärche oder Fichte ist eine Lagerung im Innenbereich ratsam, da diese sehr witterungsempfindlich sind. Harthölzer wie Teakholz, Douglasie, Eukalyptus oder Robinie hingegen sind aufgrund ihrer dichten Struktur und der vielen ätherischen Öle, die sie enthalten, robust. Diese können Sie im Winter im Außenbereich lagern. Aber auch hier empfiehlt sich das Abdecken mit einer Schutzhülle.
  • Kunststoff:
    Kunststoffmöbel sind zwar witterungsresistent und können in der Regel draußen bleiben. Sie sollten aber mit einer Abdeckhaube vor Kälte geschützt werden. Frost lässt kleine Risse im Material entstehen, in denen sich Schmutz ansammelt. Diese machen die Möbel zwar nicht instabil, sehen aber unschön aus.
Da der Garten auch im nächsten Frühjahr wieder in voller Pracht blühen soll, müssen Sie bereits vor dem ersten Frost Frühblüher setzen. (#01)

Da der Garten auch im nächsten Frühjahr wieder in voller Pracht blühen soll, müssen Sie bereits vor dem ersten Frost Frühblüher setzen. (#01)

Gartenteich in den Winterschlaf bringen

Wenn Sie im Garten einen Teich besitzen, müssen Sie auch den mit in Ihre Vorbereitungen für den Winter einbeziehen. Entfernen Sie sämtliche abgestorbenen Seerosenblätter und andere Pflanzenteile. Zudem sollten Sie ein Netz über den Teich spannen, solange die Bäume ihr Laub verlieren. So vermeiden Sie, dass dieses zu Boden sinkt und Faulgase entstehen lässt. Ist Ihr Teich nicht tiefer als einen Meter, friert er im Winter komplett ein. Entnehmen Sie deshalb die Fische und setzten Sie sie in eine Wanne zum Überwintern.

An Frühblüher denken

Da der Garten auch im nächsten Frühjahr wieder in voller Pracht blühen soll, müssen Sie bereits vor dem ersten Frost Frühblüher setzen.

Dafür bieten sich beispielsweise folgende Sorten an:

  • Krokusse
  • Tulpen
  • Schneeglöckchen
  • Hyazinthen

Diese Pflanzen sind nach der tristen Jahreszeit ein echter Hingucker. Ihren Anblick können Sie ab Februar genießen.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: FamVeld -#01: gorillaimages-#02: CandyBox Images

 

Keine Kommentare

  1. Toller Artikel mit hilfreichen Tipps zur Gartenpflege im Winter! Besonders der Hinweis auf die richtige Rasenpflege im Spätherbst hat mich aufmerksam gemacht. Ein guter Rasen-Herbstdünger ist wirklich Gold wert, um den Rasen winterfest zu machen. Es wäre interessant zu wissen, ob es spezielle Empfehlungen für Heckenpflanzen wie den Kirschlorbeer gibt. Dieser ist ja, wie ich auf einer anderen Seite gelesen habe, eine immergrüne und robuste Pflanze, ideal für blickdichte Hecken. Wie bereitet man solch eine Heckenpflanze optimal auf die kalte Jahreszeit vor? Und welche anderen immergrünen Alternativen könnten Sie für den Garten empfehlen?

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