Gründünger im Frühjahr: 11 winterharte Sorten und die 11 ungeeigneten

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So mancher Hobbygärtner möchte mit Gründünger im Frühjahr erreichen, dass der Boden einen höheren Humusgehalt aufweist und besser auf die nächste Bepflanzung vorbereitet ist. Auch in der Landwirtschaft wird Gründünger verwendet.

Gründünger im Frühjahr: Wichtig für den Boden und die Pflanzen

Durch das Einbringen von Gründünger, der im Frühling angepflanzt wird, soll der Boden auf die nächste Bepflanzung vorbereitet werden. In der Landwirtschaft wird Gründung daher gern als Zwischensaat aufgebracht und dann eingepflügt.

Doch auch im heimischen Garten ist der Gründünger eine gute Möglichkeit, um den jungen Pflanzen den bestmöglichen Start zu gewährleisten.

Expertentipp: Darum ist Gründünger gut für den Boden

Durch das Anpflanzen von Gründünger im Frühjahr wird dem Boden eine frische Humusschicht zugeführt, wenn wenige Monate später das Umgraben der Pflanzen erfolgt. Möglich ist auch, die Gründungpflanzen im Herbst anzupflanzen, sodass sie im Frühjahr direkt eingegraben werden können. Dafür müssen sie allerdings winterhart sein.

Die Wurzeln der Gründungpflanzen verbleiben im Boden und verrotten dort, wo sie als feine Kanäle bestehen bleiben. Sie lassen Luft an die tieferen Bodenschichten und fungieren wie eine Art Drainage. Einige Arten speichern Stickstoff und können sogar vor Krankheiten und Schädlingen schützen.

Auch diese Vorteile hat Gründung:

  • als Bodendecker geeignet
  • schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion
  • lässt junges Gemüse leichter anwurzeln
  • Auflockerung des gesamten Bodens
  • Boden kann leichter Wasser speichern
  • schwere Böden werden durchlässiger

Dass die Gründungung den Boden verbessert, macht man sich auch in der Landwirtschaft zunutze. Hier wird oftmals nach der Ernte eine Zwischenfrucht aufgebracht, die dann später wieder eingepflügt wird. Teilweise werden die Pflanzen auch abgeschnitten und kompostiert, die genaue Vorgehensweise ist abhängig von der Art des Gründungs.

Video: Mit Gründünger den Boden verbessern | MDR Garten

Tipp:
Gründünger kann nicht nur auf abgeerntete Flächen wertvoll sein, sondern ist sogar als Bienenweide geeignet.

  • Ringelblumen,
  • Buchweizen,
  • Wicken,
  • Borretsch und
  • Lupinen

sind wunderbare Gründüngungspflanzen, die Insekten anlocken. Sind die Pflanzen dann auch noch winterhart und blühen sehr zeitig im Frühjahr, freut das die Tierchen ganz besonders.

Gründünger zur Bodenlockerung und Bodenlüftung

Die verschiedenen Gründünger, die im Frühjahr eingegraben oder hier auch erst gesetzt werden, haben eine unterschiedliche Wurzeltiefe. Werden Sonnenblumen gesetzt, können diese den Boden auflockern und haben eine Wurzeltiefe von bis zu drei Metern. Das reicht deutlich weiter als der normale Spaten, der zur angeblichen Bodenlockerung und Bodenbelüftung zum Einsatz kommen kann!

Auch der Buchweizen wurzelt sehr tief, ist allerdings nicht winterhart. Er kann erst im Frühjahr gesät werden und wird dann in den Sommermonaten eingegraben. Erbsen sind für alle Bodenarten gut, Lupinen vor allem für leichte Böden bestens geeignet.

Die verschiedenen Gründünger, die im Frühjahr eingegraben oder hier auch erst gesetzt werden, haben eine unterschiedliche Wurzeltiefe ( Foto: Shutterstock- _Denis Pogostin )

Die verschiedenen Gründünger, die im Frühjahr eingegraben oder hier auch erst gesetzt werden, haben eine unterschiedliche Wurzeltiefe ( Foto: Shutterstock- _Denis Pogostin )

Gründünger gegen Schädlinge

Im Kampf gegen Schädlinge werden vor allem

  • Gelbsenf,
  • Ölrettung und
  • Studentenblumen

eingesetzt, die den Vorteil haben, dass sie auch die Vorschriften zur Düngung mühelos einhalten. Immerhin handelt es sich hier nicht um Pestizide, die in den Boden gebracht werden, sondern um natürlich wirksame Pflanzen.

Sie helfen zum Beispiel sehr gut gegen die als Nematoden bekannten Fadenwürmer. Auch das Deutsche Weidelgras sowie der Blühende Steinklee werden gegen Schädlinge wie die Kohlhernie und Wühlmäuse erfolgreich eingesetzt.

Gründünger als Stickstoff-Spender

Um dem Boden Stickstoff zuzuführen, eignen sich vor allem

  • Sommerwicken,
  • Perserklee,
  • Lupinen und
  • Esparsette,

denn diese Pflanzen nehmen den Stickstoff auf, der sich in der Luft befindet. Sie können ihn verarbeiten und speichern ihn in kleinen Knöllchen an den Wurzeln. Diese wiederum stehen anderen Pflanzen nach dem Absterben der Gründungpflanze zur Verfügung.

Praktische Tipps zum Gründünger

Nicht alle Gründünger sind winterhart und können demnach erst im Frühjahr ausgebracht werden, wenn die letzten Fröste verschwunden sind. Andere Pflanzen wiederum werden bereits im Frühjahr eingegraben, weil sie schon im Herbst angepflanzt wurden. Sie waren winterhart!

Beispiele dafür sind die folgenden Pflanzen:

  • Deutsches Weidelgras
  • Winterraps
  • Winterwicke
  • Esparsette
  • Luzerne
  • Winterroggen
  • Landsberger Gemenge
  • Steinklee
  • Spinat
  • Inkarnatklee
  • Feldsalat

Die genannten Pflanzen können nach der letzten Ernte im Garten ausgesät werden und keimen noch im Herbst. Über den Winter ruhen sie und treiben dann im zeitigen Frühjahr. Dadurch, dass sie winterhart sind, können sie schon im April bis Mai umgegraben werden. Die Fläche steht nun frisch gedüngt für die nächste Kultur zur Verfügung!

Nicht alle Gründünger sind winterhart und können demnach erst im Frühjahr ausgebracht werden, wenn die letzten Fröste verschwunden sind. ( Foto: Shutterstock-photowind_)

Nicht alle Gründünger sind winterhart und können demnach erst im Frühjahr ausgebracht werden, wenn die letzten Fröste verschwunden sind. ( Foto: Shutterstock-photowind_)

Gründünger, der nicht winterhart ist

Die folgenden elf Gründünger sind nicht winterhart und sollten daher erst im Frühjahr ausgesät werden:

  • Bienenfreund
  • Studentenblumen
  • Buchweizen
  • Sommerwicken
  • Sonnenblumen
  • Lupinen
  • Gelbsenf
  • Perserklee
  • Ringelblumen
  • Seradella
  • Ölrettich

Gründünger anpflanzen: Von März bis Oktober möglich

Gründünger kann im Frühjahr ausgebracht werden oder im Herbst, allgemein werden für diese nachhaltige Düngung die Monate März bis Oktober angenommen. Vor der Aussaat der eigentlich anzubauenden Pflanzen werden die Reste alten Gründüngers einfach entfernt, niedrigere Pflanzen werden untergegraben.

Es ist keine Kunst, Gründünger anzupflanzen:

  • Einfach ansäen,
  • für genügend Feuchtigkeit sorgen,
  • wachsen lassen.

Längere Pflanzen werden vor dem Eingraben geschnitten, das Schnittgut kann auf den Komposthaufen gegeben werden. Kürzere Pflanzen werden ganz einfach komplett eingegraben.

Wichtig ist, dass die passenden Gründünger gewählt werden. Sollen diese den Winter überstehen, müssen sie natürlich winterhart sein. Direkt im Winter sollten aber keine Pflanzen gesät werden, auch wenn einige frostfreie Tage sein sollten. Der Samen würde zu lange liegen, bis er keimt, und könnte in dieser Zeit bereits verrotten.

Es ist empfehlenswert, den Boden vor der Ansaat aufzulockern, außerdem sollten die Samen nicht zu dicht liegen. Feines Saatgut kann auf dem Boden ausgestreut und leicht angedrückt werden, größere Samen werden eingeharkt. Die Körner müssen den Kontakt zum Boden haben, sie brauchen den sogenannten Bodenschluss. Außerdem ist das leichte Bedecken mit Erde wichtig, weil sonst die Vögel alle Körner einfach aufpicken.

Soll der Boden für Kohlpflanzen mit Gründünger vorbereitet werden, sollten keine Kreuzblütler verwendet werden.  ( Foto: Shutterstock- Anna Klepatckaya )

Soll der Boden für Kohlpflanzen mit Gründünger vorbereitet werden, sollten keine Kreuzblütler verwendet werden. ( Foto: Shutterstock- Anna Klepatckaya )

Tipp:
Soll der Boden für Kohlpflanzen mit Gründünger vorbereitet werden, sollten keine Kreuzblütler verwendet werden. Senf und Ölrettich sind demnach ungeeignet, denn sie können zur Ausbreitung der Kohlhernie beitragen.

Hat Gründünger Nachteile?

Angesichts all der Vorteile stellt sich die berechtigte Frage, ob Gründung auch Nachteile hat. Hat er, wenn auch nur wenige. Ein großer Nachteil ist die leichte Ausbreitung der Pflanzen im ganzen Garten.

Wer zum Beispiel Lupinen oder Ölrettich anpflanzt, findet diese dank der leichten Verbreitung der Samen schon bald im ganzen Garten. Das gilt auch für das Deutsche Weidelgras, das sich sehr gern weiter ausbreitet. Weniger stark hingegen ist diese Gefahr bei Studentenblumen oder Ringelblumen.

Die Fläche, die über Gründüngung nährstoffreicher werden soll, wird mit den Gründüngungspflanzen bebaut.  ( Foto: Shutterstock-Johnathan21)

Die Fläche, die über Gründüngung nährstoffreicher werden soll, wird mit den Gründüngungspflanzen bebaut. ( Foto: Shutterstock-Johnathan21)

Häufig gestellte Fragen zum Gründünger

Welche Gründüngung im Frühjahr?

Für jede Jahreszeit gibt es die perfekte Gründüngung. Für das Frühjahr eignen sich neben

  • Phacelia auch
  • Ackerbohne,
  • Spinat und
  • Senf.

Im späten Frühjahr können Perserklee und Alexandrinerklee genutzt werden.

Wann wird Gründünger umgegraben?

Gründünger wird umgegraben, sobald die Pflanzen groß genug sind. Wer im März den ersten Gründünger angebaut hat, kann diesen daher meist im Frühsommer eingraben.

Was ist die beste Gründüngung?

Vor allem Kreuzblütler werden gern als Gründüngung verwendet, hier stehen Ölrettich und Senf an erster Stelle. Sie wachsen sehr schnell und können sich rasch gegenüber Unkräutern behaupten. Außerdem haben diese Pflanzen Pfahlwurzeln, die die Nährstoffe auch aus tieferen Bodenschichten aufnehmen können.

Wie funktioniert Gründüngung im Garten?

Die Fläche, die über Gründüngung nährstoffreicher werden soll, wird mit den Gründüngungspflanzen bebaut. Diese wachsen dann einige Monate und können, wenn sie groß genug geworden sind, umgegraben werden. Im Garten kann Gründüngung auch als Zwischensaat genutzt werden.

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