Möbel mit Folie bekleben: Erfahrung(en), Risiken & Tipps. Und ein paar sehr gute Ideen…

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Die einen tun’s zum ersten Mal, die anderen suchen nach Erfahrungen von Wiederholungstätern: Wer Möbel mit Folie bekleben möchte, braucht einige Tipps und Ratschläge, wie es einfacher geht.

Möbel mit Folie bekleben: Erfahrung mit Folie

Wer Möbel mit Folie bekleben will, braucht entweder eigene Erfahrungen oder die Erfahrung anderer Anwender, wenn das Ergebnis schön aussehen soll. Denn nicht nur beim Kleben lauern einige Tücken, auch schon der Kauf will gut überlegt sein. Zu groß ist das Angebot, zu verschieden die Qualitäten von Möbelfolien. Die folgenden grundlegenden Tipps helfen weiter

Welche Vorteile hat Möbelfolie tatsächlich?

Das Abschleifen und Lackieren von Möbeloberflächen mag bei einiger Fachkenntnis zu einem schönen Ergebnis führen, ist jedoch deutlich komplizierter als das Kleben einer Folie. Erfahrungen haben gezeigt, dass Folie durchaus ihre Vorteile hat!

Die Folie ist zum einen nicht nur in verschiedenen Farben erhältlich, sondern auch in unterschiedlichen Mustern. So kann ein ganz anderer Style in die Küche oder in das Wohnzimmer gebracht werden. Einige Anbieter offerieren sogar das Erstellen eigener Folien mit Wunschmotiven in verschiedenen Größen. Solche Motive ließen sich beim Lackieren kaum umsetzen.

Wer Möbel mit Folie bekleben will, genießt dabei noch einen Vorteil: Das Möbelstück braucht keine Trocknungszeit und kann sofort wieder genutzt werden. Sehr praktisch, denn der Schrank wird umgehend wieder eingeräumt und die Arbeiten können abgeschlossen werden. Dabei ist das Kleben der Folie so einfach, dass es auch Laien vornehmen können. Beklebt werden können Möbelstücke aus Holz, Kunststoff oder Metall, die Folie ist nicht einem bestimmten Material vorbehalten und lässt sich auf allen Oberflächen kleben.

Wie stellen sich diese Vorteile wirklich dar?

Diese Vorteile sind tatsächlich vorhanden, allerdings hat schon so mancher die Erfahrung machen müssen, dass es ganz so einfach dann doch nicht ist. Die Ränder der Folie können sich lösen, wenn sie nicht richtig verklebt wurden. Gebogene Möbelstücke lassen sich nur mit ein paar Tricks kleben, dies ist aber nur möglich, wenn nicht jede Stelle an der Möbelfront einsehbar ist. Eine Trocknungszeit sollte dennoch gegeben sein, ehe die frisch verklebte Folie einer Belastung ausgesetzt wird.

Die Vorteile gelten zudem nicht für alle Folien, denn wenn diese qualitativ minderwertig sind, hilft die professionellste Arbeitsweise nicht weiter. Daher der Tipp: Bitte nur hochwertige Folien online bestellen und auf Billigangebote verzichten! Diese erfordern nur eine regelmäßige Neuanwendung.

Welche Erfahrungen, Risiken und Tipps gibt es?

Erfahrungen und Meinungen gibt es viele, einige davon decken sich und können daher zur Vermeidung bekannter Fehler herangezogen werden. Vor dem eigentlichen Kleben der Folie ist es daher an der Zeit, sich über Risiken und typische Probleme beim Kleben der Folie zu informieren.

Welche Folien kleben an Möbeln?

Es gibt verschiedene Folien auf dem Markt: Papierfolien und PVC-Folien. Angepriesen werden sie alle, doch sie sind nicht gleichermaßen für alle Möbelstücke geeignet. Auch wenn es oft heißt, dass eine Folie für alle Eventualitäten geeignet ist, so ist das nicht wirklich der Fall.

Typisches Risiko: Die Folien kleben nicht. Sie lösen sich nicht nur an den Rändern ab, sondern die eingeklebten Blasen lassen sich ebenfalls nicht entfernen.

Tipps für Anwender: Wer Möbel mit Folie bekleben will, sollte sich über die verschiedenen Folienarten informieren:

  • Papierfolie
    Sie ist vor allem für ebene Flächen geeignet und wird meist auch im Möbelbau verwendet. Sie ist optisch und haptisch einer normalen Möbelfront ähnlich, die Verarbeitung ist aber schwieriger. Sie reißt leichter ein und ist kaum elastisch.
  • PVC-Folien
    PVC-Folien werden bestenfalls mit Heißluft aufgeklebt und passen sich dann auch an Kanten und Rundungen an. Für gewölbte Flächen sind sie dennoch nur bedingt geeignet, weil sie sich nach dem Abkühlen gern wieder lösen. Vorsicht vor günstigen Folien aus dem Internet, sie bieten nur eine mindere Qualität und lösen sich rasch wieder ab. Hochwertige PVC-Folien, die fachgerecht verklebt werden, halten viele Jahre lang und genießen sogar eine Garantie des Herstellers.
Die Erfahrung zeigt, dass jede Folie irgendwann das Ende ihrer Lebenszeit erreicht hat. ( Foto: Shutterstock-ALPA PROD)

Die Erfahrung zeigt, dass jede Folie irgendwann das Ende ihrer Lebenszeit erreicht hat. ( Foto: Shutterstock-ALPA PROD)

Wie lassen sich Folien wieder lösen?

Die Erfahrung zeigt, dass jede Folie irgendwann das Ende ihrer Lebenszeit erreicht hat. Vielleicht möchte der eine oder andere auch diese eine Folie nicht mehr sehen und eine neue kleben. Die alte Variante soll abgelöst werden. Doch leider ist das nicht so einfach!

Typisches Risiko: Die Folie, die sich stellenweise schon allein ablöst, hinterlässt Kleberreste. Diese wiederum verschandeln die Oberfläche und lassen sich nur zusammenschieben, aber nicht ablösen.

Tipps für Anwender: Vor dem Ablösen kann es sinnvoll sein, die Folie mit einem Föhn zu erwärmen. Der Kleber wird weich und lässt sich leichter zusammenschieben bzw. ablösen. Dies ist aber nicht immer ausreichend. Mancher Kleber, insbesondere der an Billigfolien, hat die Oberfläche des darunter liegenden Möbelstücks bereits angelöst und somit beschädigt.

Selbst das neue Kleben einer Folie würde nicht funktionieren, weil die unregelmäßigen Vertiefungen durch die schadhafte Möbeloberfläche durch die Folie hindurch sichtbar werden würden. Die Möbelfläche muss abgeschliffen und neu lackiert oder nach dem Abschleifen beklebt werden. Daher der Tipp: Zum Bekleben der Möbel nur sehr hochwertige Folien wählen, bei denen Verlass darauf ist, dass sich auch der Kleber ablösen lässt.

Wie lassen sich Möbel mit Folie bekleben?

Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks zum Folieren von Möbeln und doch zeigt die Erfahrung, dass immer wieder etwas schief gehen kann. Daher an dieser Stelle eine kleine Übersicht über die einzelnen Arbeitsschritte beim Kleben:

Video: Möbelupcycling: So beklebst du deine Kommode mit Möbelfolie

Vorbereitung

Wer Möbel mit Folie bekleben möchte, sollte das geeignete Werkzeug dafür haben. Gebraucht werden die Folie in ausreichender Menge, Schere und Cuttermesser, Maßband und Rakel, Lappen und Föhn. Handelt es sich um eine Folie, die nicht mit einem speziellen Kleber versehen ist, sind auch Sprühflasche, Wasser und Spülmittel wichtig.

Typische Fehler und deren Vermeidung

Nur allzu häufig gehen Heimwerker ans Werk, ohne dass sie das nötige Werkzeug zur Hand haben. Die Folie bleibt halb angeklebt liegen, während das nächste Arbeitsmittel gesucht wird. Eine mit Spülmittel und Wasser behandelte Fläche trocknet in der Zeit. Besser ist es, wirklich alles zur Hand zu haben, sodass die einzelnen Arbeiten nahtlos fortgeführt werden können.

Beginn der Arbeiten

Anfänger sollten unbedingt mit einer kleinen Schublade oder einer Mini-Schranktür beginnen, um erst einmal herauszufinden, wie gut sie mit dem Kleben der Folie klarkommen und worauf speziell zu achten ist. Dabei ist das Ausmessen der Schrankoberfläche und der nötigen Folie besonders wichtig, denn alles muss passgenau sein.

Typische Fehler und deren Vermeidung

Viele Heimwerker gehen zuerst an die großen Möbelteile, weil sie der Meinung sind, dass die Kleinteile „Puzzlearbeit“ sind, die später noch erledigt werden kann. Ein Fehler, denn große Flächen lassen sich nur schwer glatt bekleben. Häufig zeigen sich hier Luftblasen oder die Oberfläche ist nicht gleichmäßig angedrückt.

Ein häufiger Fehler ist außerdem, zu knapp zu messen. Lieber soll erst noch etwas Folie überstehen, die dann eingekürzt wird. Nicht auf den Millimeter genau zuschneiden!

Möbel mit Folie bekleben

Es gibt Unterschiede zwischen dem Nass- und dem Trockenkleben. Bei der Nassverklebung muss Wasser mit etwas Spülmittel versetzt und auf die Möbeloberfläche aufgebracht werden. Der Vorteil: Die Folie lässt sich immer noch ein wenig korrigieren. Bei der Trockenverklebung, die für alle saugenden Flächen die bessere Wahl ist, muss der erste Klebeversuch sitzen.

Typische Fehler und deren Vermeidung

Häufig wird davon ausgegangen, dass sich die Folien bei einer Trockenverklebung noch ablösen und neu justieren ließen. Weit gefehlt, sie haften dann nicht mehr so gut, es bilden sich Knicke und Falten.

Der Trick: Wer Möbel mit Folie bekleben und dabei das Trockenverfahren anwenden will, sollte mittig beginnen und die Schutzfolie über der Klebefläche Stück für Stück nach außen abziehen. So muss nie die gesamte Fläche korrigiert werden.

Ein Fehler beim Nasskleben ist es, zu sparsam mit der Flüssigkeit zu sein. Diese sollte großzügig aufgebracht werden, ansonsten ist die Justierung der Möbelfolie nur schwer möglich.

PVC-Folien werden bestenfalls mit Heißluft aufgeklebt und passen sich dann auch an Kanten und Rundungen an.  ( Foto: Shutterstock- stickypedro)

PVC-Folien werden bestenfalls mit Heißluft aufgeklebt und passen sich dann auch an Kanten und Rundungen an. ( Foto: Shutterstock- stickypedro)

Abschneiden des Überhangs

Der letzte Schritt vor dem Anbringen der Griffe und Knöpfe an Schranktüren besteht im Abschneiden des Überhangs. Dies geschieht am besten mit dem Cuttermesser.

Typische Fehler und deren Vermeidung

Ein Cuttermesser, das nicht scharf ist, wird den Überhang nicht abschneiden, sondern es wird eine „abgefressene“ Kante entstehen. Diese ist später sichtbar und sollte unbedingt vermieden werden! Vor dem Abschneiden sollte daher eine neue Klinge eingelegt bzw. abgebrochen werden.

Wichtig ist überdies, exakt an der Kante entlang zu schneiden, denn gern ergibt sich durch das Freihand-Schneiden ein Wellenmuster. Auch dieses ist bei einem seitlichen Blick auf die Schublade oder Tür sichtbar. Es kann sinnvoll sein, großzügiger zu schneiden und einen Teil des Überhangs nach innen umzuschlagen. So ergibt sich eine ebene Fläche ohne Schnittkanten.

Welche speziellen Erfahrungen beim Bekleben von Möbeln gibt es?

Neben den bereits genannten Tipps und Erfahrungen gibt es noch einige weitere, die durchaus relevant sind. So muss zum Beispiel das Problem der Weichmacher genannt werden. Diese sind in vielen Folien (vor allem bei sehr günstigen Modellen) enthalten und sollen die Folie davor schützen, porös oder spröde zu werden. Doch Weichmacher belasten die Raumluft und können sogar Allergien, Asthma oder rheumatische Erkrankungen auslösen.

Die Riechprobe an neuer Folie zeigt meist sehr zuverlässig, ob Weichmacher verwendet wurden oder nicht. Ansonsten bitte auf das Etikett schauen, hier ist in der Regel vermerkt, ob Weichmacher verwendet wurden oder nicht.

Was muss beim Bekleben von Küchenmöbeln beachtet werden?

Die Folie in der Küche muss hitzebeständig sein. Zumindest Möbelfolien, die in der Nähe des Herdes oder Backofens zum Einsatz kommen sollten, sollten mindestens 75 °C aushalten können. Beim Kauf der Folien daher unbedingt auf einen entsprechenden Vermerk achten!

Wie stoßfest sollten Folien für Küchenmöbel sein?

Möbelfolien für das Folieren von Küchenmöbeln sollten deutlich dicker als andere Folien sein. Sie müssen Stöße und Kratzer besser abfangen können und sollte mit einer entsprechenden Haltbarkeit ausgewiesen werden. Das Herstelleretikett gibt meist Auskunft darüber, für welche Bereiche die betreffende Folie geeignet ist.

Video: Wenn Sie Ihre alte Küche nicht mehr sehen können: Renovierung mit Möbelfolie

Welche Vorarbeiten sind generell nötig?

Wichtig ist generell, dass die Oberflächen staub- und fettfrei sind. Das Reinigen mit Wasser und Spülmittel ist sinnvoll. Ein Klebeetikett hilft mit seiner Klebeseite dabei, auch letzte Stäube zu entfernen. Beim Nasskleben erübrigt sich das Problem des feinen Staubs, fettfrei sein muss die Fläche hier aber ebenso.

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